Longlist

Wien – Berlin. Wo die Moderne erfunden wurde
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Wien – Berlin. Wo die Moderne erfunden wurde

LAUDATIO Die Großstädte Berlin und Wien wetteiferten oft miteinander und wurden dementsprechend häufig verglichen. Jens Wietschorke hat die Beziehungsgeschichte der beiden Metropolen noch genauer unter die Lupe genommen: Wien und Berlin waren nämlich insbesondere während der klassischen Moderne, also in den Jahren 1870 bis 1930, wie es Wietschorke gleich zu Beginn seiner umfassenden wie unterhaltsamen Studie treffend nennt, »Magnete«. Beide Städte zogen sich an und stießen sich ab – in der Kultur, bei sozialen Milieus und intellektuellen Phänomenen. Der Ethnologe und Kulturwissenschaftler nimmt diese rivalisierenden Zentren in den Fokus – politisch, kulturell, geistesgeschichtlich – und beschreibt elegant und klug argumentierend dieses Wechsel- und Abgrenzungsverhältnis inklusive seiner Wissens- und Kulturtransfers. Was den Autor jedoch vor allem interessiert, ist ein vergleichender analytischer Blick eines »Zirkulationsprozess zwischen Klischee und Wirklichkeit«. So entsteht ein Kaleidoskop der deutschsprachigen Moderne, das vieles neu beleuchtet und in beiden Städten bis heute wohl gehütete Ressentiments dekonstruiert. Eine überaus erhellende Untersuchung von Klischees und stereotyp tradierten Vorstellungen!
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Wietschorke, Jens
Reclam
Fünfte Sonne. Eine neue Geschichte der Azteken
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Fünfte Sonne. Eine neue Geschichte der Azteken

1519 kommt es zur Begegnung von Hernando Cortés mit dem Aztekenherrscher Moctezuma. Das ist oft erzählt worden, aber vor allem so, wie die Spanier es präsentiert haben. Camilla Townsend stellt in ihrem Buch die Geschichte der Azteken konsequent aus deren eigener Perspektive dar. Nach der Ankunft der Spanier nutzten die Azteken das lateinische Alphabet, um ihre Geschichte selbst aufzuschreiben. Auf der Grundlage dieser Texte korrigiert Camilla Townsend die Vorstellungen von der aztekischen Kultur. Anstatt die europäischen Stereotypen einer exotischen, blutrünstigen Gesellschaft zu reproduzieren, zeichnet sie ein viel menschlicheres Bild dieser Indigenen, die sich selbst Mexica nannten. Sie macht dabei deutlich, dass die spanische Eroberung weder eine Apokalypse noch der Ursprung der Mexikaner war. Denn das Mexica-Volk kapitulierte nicht einfach vor der Kolonisierung. Stattdessen richteten sie politische Loyalitäten anders aus und adaptierten neue Technologien. Dieses Buch erkundet die Erfahrungen eines einst mächtigen Volkes, das mit dem Trauma der Eroberung konfrontiert war, aber Wege fand, um zu überleben. Camilla Townsend absolvierte ein Geschichtsstudium in Bryn Mawr (Pennsylvania) und promovierte an der Rutgers University in New Brunswick (New Jersey). Von 1995 bis 2006 unterrichte sie in New York. Heute ist sie Professorin an der Rutgers University.
Townsend, Camilla
C.H. Beck
Der Fluch des Imperiums
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Der Fluch des Imperiums

Die imperiale Vergangenheit Russlands ist der Schlüssel, um den Überfall auf die Ukraine und Putins antiwestliche Obsessionen zu verstehen. Martin Schulze Wessel stellt diesen Krieg in den langen Kontext der russischen Expansion nach Westen und beschreibt, wie das Ausgreifen in die Ukraine und die Teilung Polens seit dem 18. Jahrhundert einen Irrweg begründeten, der bis heute fortwirkt. Dabei zeigt er, wie eine Ideenwelt entstehen konnte, die noch immer in den Köpfen der Moskauer Führung spukt. Wer Putins Motivation entschlüsseln will, müsse ein ungelöstes Identitätsproblem Russlands in den Blick nehmen, das sich aus seiner imperialen Vergangenheit speist. Dieses Buch erzählt die Geschichte Russlands, Polens und der Ukraine seit Peter dem Großen im Kontext der internationalen Politik. Es zeigt, wie das russische Ausgreifen Abhängigkeiten produzierte, die als strukturelles Erbe bis heute prägend sind. Martin Schulze Wessel absolvierte ein Studium der Neueren und Osteuropäischen Geschichte und Slawistik in München, Moskau und Berlin. Von 1990 bis 1995 war er an der Freien Universität Berlin tätig. Von 2003 bis 2011 leitete er die Historische Abteilung des Osteuropa-Instituts in München (seit 2007 in Regensburg). Seit 2003 ist Schulze Wessel Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte Ost- und Südosteuropas in München.
Schulze Wessel, Martin
C.H. Beck
Pretty Kitty und die Frauen der Rothschilds
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Pretty Kitty und die Frauen der Rothschilds

Sie waren in den 1920er- und 1930er-Jahren Stilikonen, gehörten zu den auffälligsten Erscheinungen der Wiener Gesellschaft und waren internationale Berühmtheiten. Ihre Männer wie Liebhaber trugen den Namen Rothschild, der damals für riesigen Reichtum stand. Diese Frauen waren schön, aufregend, begehrenswert und zugleich verletzlich und verletzend. Sie zeigten bemerkenswerte Durchsetzungskraft – kunstsinnig und weltgewandt, modebewusst und extravagant – und drängten ihre Männer häufig in den Schatten. In fünf Einzelporträts entreißt Rothschild-Experte Roman Sandgruber diese starken und emanzipierten Frauen dem Vergessen und zeigt, was es vor einem Jahrhundert bedeuten konnte, eine Frau zu sein. Roman Sandgruber arbeitete von 1972 bis 1988 in Wien Universitätsassistent. Von 1988 bis zu seiner Emeritierung 2015 wirkte er als Professor an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Linz – zuletzt als Institutsleiter. Von 1998 bis 2003 war er Mitglied der Österreichischen Historikerkommission.
Sandgruber, Roman
Styria
Femina. Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Femina. Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen

Die zahlreichen vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Herd: Sie kämpften mit Wikingern, vergifteten ihre Feinde und waren als Spioninnen aktiv. Dennoch ist unsere Vorstellung vom Mittelalter vom Bild einer patriarchalen Gesellschaft, die Frauen unterdrückte, geprägt: Man denkt landläufig immer noch vor allem an die Männer, die diese Geschichte schrieben. Die Frauen des Mittelalters dagegen sind bis heute aus unserem kollektiven Gedächtnis weitgehend verbannt. Janina Ramirez dagegen gibt diesen Frauen ihren Platz in der Geschichtsschreibung zurück: Sie berichtet von Jadwiga, mächtige Königin von Polen, der wilden Kriegerin Æthelflæd und der außergewöhnlichen Heilerin Hildegard von Bingen. So eröffnet sie ein buntes Kaleidoskop verschiedenster weiblicher Lebensrealitäten, dass das »dunkle Zeitalter« in seiner ganzen Vielfalt zeigt. Janina Ramirez erwarb ein Diplom in englischer Sprachwissenschaft in Oxford. Anschließend war sie in York am Institut für Mediävistik tätig. Sie arbeitete in Warwick und Winchester und ist heute in Oxford Kursleiterin für Kunstgeschichte. Für die BBC moderierte sie zahlreiche Geschichtsdokumentationen.
Ramirez, Janina
Aufbau
Gerechtigkeit für Tiere. Unsere kollektive Verantwortung
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Gerechtigkeit für Tiere. Unsere kollektive Verantwortung

Tiere sind weltweit in Not: durch die Zerstörung ihrer Lebensräume, durch die industrielle Tierhaltung, durch Wilderei oder durch die Vernachlässigung von Haustieren. Martha Nussbaum entwickelt eine neue philosophische, juristische und moralische Grundlage zum Schutz der Tiere und weist den Weg in eine Welt, in der wir Menschen Freunde der Tiere sind und nicht Ausbeuter oder Nutzer. Nussbaum erklärt, warum Menschen Verantwortung für die artenreiche Welt, in der sie leben, übernehmen müssen und wie sie das tun können. Jedes Tier müsse die Chance haben, auf seine Weise zu gedeihen. Martha Nussbaums Theorie ist ein Aufruf zum Handeln und ein Ratgeber für Veränderungen in Politik und Recht, um der ethischen Verantwortung gegenüber allen Lebewesen der Erde gerecht zu werden. Martha Nussbaum studierte klassische Philologie und Theaterwissenschaften in New York und Harvard, wo sie 1972 als erste Frau Junior Fellow wurde. Sie wechselte 1984 an die Brown University. Von 1987 bis 1993 war sie wissenschaftliche Beraterin am World Institute for Development Economics Research in Helsinki. Im Jahr 1995 wurde Nussbaum in Chicago Professorin für Recht und Ethik und nahm anschließend international zahlreiche Gastprofessuren wahr.
Nussbaum, Martha
wbg Theiss
Lenin. Die Biografie. Eine Neubewertung
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Lenin. Die Biografie. Eine Neubewertung

Wer war der Revolutionär, der mit seinen Ideen Russland und die ganze Welt veränderte? Die Biografie stellt die Karriere und das Denken von Wladimir Iljitsch Lenin ins Zentrum. Sie hakt dort nach, wo sich Vorurteile – von Lenin als Fanatiker bis zum Hoffnungsträger – verfestigt haben. Zusammenhänge werden neu angeordnet und Erklärungen dafür angeboten, wie Lenin als Außenseiter den Aufstieg zum Oberhaupt des ersten sozialistischen Staates schaffte. Die Autor/innen rollen nach umfassender Untersuchung von Originaldokumenten die Biografie dieses Mannes neu auf, der heute als einer der einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts gilt – ein neues Lenin-Bild, das auch die Geschichte einer Welt im Umbruch erzählt. Verena Moritz studierte Geschichte und Russisch in Wien. Sie ist Lektorin in Wien und Salzburg und leitet verschiedene wissenschaftliche Forschungsprojekte. Hannes Leidinger studierte Geschichte in Wien. Er lehrt in Bern, Budapest, Salzburg und Wien und ist Mitglied der österreichischen Militärhistorischen Denkmalkommission.
Moritz, Verena | Leidinger, Hannes
Residenz
Der Preis der Welt. Eine Globalgeschichte des Kapitalismus
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Der Preis der Welt. Eine Globalgeschichte des Kapitalismus

Friedrich Lenger schildert in seiner Globalgeschichte des Kapitalismus Entwicklungen im Lauf von 500 Jahren, die von den indigenen Einwohnern Amerikas bis zu den bengalischen Seidenwebern niemanden unberührt ließen. Diese Geschichte ist verknüpft mit riesigem Reichtum und bitterer Armut, mit Unfreiheit und Gewalt und der Gefährdung unseres Planeten, für die aktuell der Preis gezahlt wird: Zu den globalen Ungleichheiten, die der Kapitalismus produziert, gehören nämlich auch der ungleiche Verbrauch fossiler Ressourcen und Umweltzerstörungen, die die Weltregionen sehr unterschiedlich spüren. Viele Handels- und Industriekapitalisten zeigten sich gleichgültig gegenüber der Natur wie gegenüber menschlichem Leid. Millionen von Sklaven sind nur ein Beispiel, wie man unfreie Arbeit und kapitalistische Wirtschaft verband. Lenger erzählt vom Siegeszug des Kapitalismus und erklärt seine Dynamik, der immer nur von außen Grenzen gesetzt wurden. Friedrich Lenger studierte in Düsseldorf, Bielefeld und Ann Arbor (Michigan). Von 1985 bis 1994 war er Hochschulassistent in Tübingen, von 1995 bis 1999 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 1999 lehrt er in Gießen.
Lenger, Friedrich
C.H. Beck
Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Das Reich der Vernichtung. Eine Gesamtgeschichte des nationalsozialistischen Massenmordes
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Das Reich der Vernichtung. Eine Gesamtgeschichte des nationalsozialistischen Massenmordes

Diese integrative, umfassende Geschichte des nationalsozialistischen Massenmords zeigt, wie entscheidend der Genozid für die Kriegsstrategie des Regimes war. NS-Deutschland tötete circa 13 Millionen Zivilisten durch vorsätzliche Massenmordpolitik, vor allem während des Kriegs. Rund die Hälfte der Opfer waren Juden, die im Holocaust systematisch vernichtet wurden. Alex Kay argumentiert, dass die Shoa im breiteren Kontext des nationalsozialistischen Massenmords untersucht werden kann. Erstmals werden die europäischen Juden neben den anderen großen Opfergruppen betrachtet: Kriegsgefangene der Roten Armee, sowjetische Stadtbevölkerungen, zivile Opfer präventiven Terrors, geistig und körperlich Behinderte, die europäischen Sinti und Roma wie die polnische Intelligenz. Kay zeigt, wie der systematische und staatlich organisierte Massenmord die Grundlage des Regimes war, um die NS-Ideologie durchzusetzen und als wesentliches Mittel betrachtet wurde, um den Krieg zu gewinnen. Alex Kay studierte Geschichte in Huddersfield und Sheffield und promovierte 2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2017 unterrichtet er am Historischen Institut in Potsdam.
Kay, Alex
wbg Theiss
Mächte und Throne. Eine neue Geschichte des Mittelalters
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Mächte und Throne. Eine neue Geschichte des Mittelalters

Als das Römische Reich zerfiel und kamen neue Herrscher an die Macht und im Westen Eurasiens begann eine tausendjährige Phase der Transformation. Dan Jones erzählt von Königen und Königinnen, Päpsten, Bauern, Mönchen und Kreuzfahrern, Kaufleuten, Künstlern und Gelehrten: Das Mittelalter prägten Augustinus und Attila, Dschingis Khan und Eleonore von Aquitanien sowie Kolumbus und Martin Luther. Großen Namen – aber diese Epoche wurde ebenso stark von anonymen Kräften geformt – wie von Klimaveränderungen, Seuchen, Vertreibungen und Migrationen, technologischen Revolutionen und Entdeckungen. Große Nationen entstanden in dieser Zeit. Grundsätze des Rechts und der Regierung wurden kodifiziert. Die Kirchen waren noch politische und moralische Machtfaktoren. Kunst, Architektur, Philosophie und Wissenschaften wurden neu erfunden. Dan Jones zeigt, wie sich diese Veränderungen mal still, mal laut und gewaltsam vollzogen. Er wirft neues Licht auf den großen Umbruch, der unser Leben bis heute prägt. Dan Jones studierte Geschichte in Cambridge. Jones ist Kolumnist beim LONDON EVENING STANDARD und schreibt für verschiedene andere englische Zeitungen. Er verfasste mehrere Sachbücher, produzierte diverse Fernsehsendungen über die Geschichte des Mittelalters und moderiert den Podcast »This Is History: A Dynasty to Die For«.
Jones, Dan
C.H.Beck
Empires. Eine globale Geschichte 1780-1920
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Empires. Eine globale Geschichte 1780-1920

Wie lief die europäische Aufteilung großer Teile der Welt konkret ab? Und welche Optionen hatten die Kolonisierten im Umgang mit imperialer Macht? Ulrike von Hirschhausen und Jörn Leonhard zeigen die vielfältig historische Entwicklung. Zum Zeitpunkt der größten Ausdehnung der Imperien im 19. Jahrhundert teilten die großen europäischen Mächte die Welt unter sich auf. Doch was ist gemeint, wenn von Imperien die Rede ist? Dieses Buch erzählt diese Geschichte neu, indem es die Menschenbegegnungen unter den Bedingungen von Kolonialismus untersucht. Die zentrale Herausforderung der »Empires«, der Untergang ethnischer Vielfalt, steht hier im Mittelpunkt. Es wird erklärt, wie Kolonisierte mit Eroberung, Beherrschung, Integration und Ausbeutung umgingen und gezeigt, wie die Logik imperialen Handelns und die Dynamik der Gewalt die Strategien der Kolonisierten prägten. Ulrike von Hirschhausen studierte nach einer Buchhandelslehre Geschichte und Germanistik in Freiburg und Stanford und promovierte in Tübingen. Von 1997 bis 2002 war sie Dozentin für Europäische Geschichte in Riga und habilitierte sich 2005 in Göttingen. Anschließend nahm sie Vertretungsprofessuren in Leipzig und Bielefeld wahr. Seit 2010 ist sie Professorin für Europäische und Neueste Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Rostock. Jörn Leonhard studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg und Oxford, wo er von 1998 bis 2003 als Fachlektor tätig war. 2004 habilitierte er sich in Heidelberg. Nach einer Dozentur in Jena ist er seit 2006 Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas in Freiburg. 2012/13 übernahm er eine Forschungsprofessur in Harvard.
Hirschhausen, Ulrike von | Leonhard, Jörn
C.H. Beck
Utopien für den Alltag. Eine kurze Geschichte radikaler Alternativen zum Patriarchat
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Utopien für den Alltag. Eine kurze Geschichte radikaler Alternativen zum Patriarchat

Viele Bereiche unseres Alltags sind ungerecht organisiert, da Frauen – ob Care-Arbeit, Erziehung oder Bildung – die Hauptlast tragen: Aber bereits in der Vergangenheit haben Philosoph/innen, Aktivist/innen und Pionier/innen alternative Lebensformen gesucht: von den rein weiblichen »Beginenhöfen« im mittelalterlichen Belgien über matriarchalische Ökodörfer im heutigen Kolumbien bis hin zu Produktions- und Wohngenossenschaften frühsozialistischer Utopisten – Kristen Ghodsee hat zahlreiche Beispiele versammelt. Einige dieser Experimente waren bloß kurze Leuchtfeuer, andere sind der Beweis für eine andere mögliche Welt. Ein Leitfaden für alle, die auf der Suche nach Ideen sind, wie gleichberechtigter und damit glücklicher gelebt werden kann. Kristen Ghodsee studierte in San Diego und Berkeley. Anschließend arbeitete sie in Princeton, Washington, D.C., Harvard, Freiburg, Jena, Rostock, Helsinki, Brunswick (Maine) und Paris. Zurzeit ist sie Professorin für Russische und Osteuropäische Studien in Philadelphia.
Ghodsee, Kristen R.
Suhrkamp
Das Gespräch der Geschlechter. Eine Philosophie der Zustimmung
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Das Gespräch der Geschlechter. Eine Philosophie der Zustimmung

Seit der #MeToo-Bewegung steht im Zentrum der Debatten über Geschlechtergerechtigkeit die Frage der sexuellen Gewalt. Sexuelle Zustimmung gilt als Zauberformel für die Gleichberechtigung, aber sie ist notorisch schwer zu definieren und wirft zahlreiche Probleme auf. Manon Garcia macht drei Probleme der Philosophie der Zustimmung aus: Ein rechtliches, ein moralisches und ein politisches. Wie werden sexuelle Übergriffe und sexuelle Belästigung wirksam bestraft? Wie sehen Liebes- und Sexualbeziehungen aus, die nicht auf sexistischen sozialen Normen beruhen? Wie kann man verhindern, dass die geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten, die sich in solchen Beziehungen manifestieren, fortgeschrieben werden? Garcia zeichnet von John Locke und John Stuart Mill über feministische Theoretikerinnen bis hin zu Michel Foucault und BDSM-Praktiken eine neue politische Kartografie des privaten Lebens, deren Fazit lautet: Zukünftige Geschlechter müssen ihr zufolge lernen die »Gleichheit zu erotisieren«, nicht die Herrschaft. Manon Garcia ist nach Stationen in Harvard und Yale heute Professorin für Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin.
Garcia, Manon
Suhrkamp
Die Wittgensteins. Geschichte einer unglaublich reichen Familie
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Frühling der Revolution. Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Frühling der Revolution. Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt

Scheinbar aus dem Nichts versammelten sich 1848 in unzähligen Städten Europas von Palermo bis Paris riesige Menschenmengen in friedlicher, oft auch in gewalttätiger Absicht. Die politische Ordnung, die nach der Niederlage Napoleons seit dem Wiener Kongress alles zusammengehalten hatte, brach zusammen. Christopher Clark erweckt mit neuen Erkenntnissen diese Epoche zum Leben. Überall kamen neue politische Ideen und Glaubenssätze auf. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation wurden diskutiert – plötzlich zentrale Lebensthemen für unendlich viele Menschen, um die hart gekämpft wurde. Jene Ideen von 1848 gingen um die ganze Welt und veränderten Verhältnisse zum Bessern, manchmal aber auch zum Schlechteren. In jedem Fall erhob sich aus den Trümmern der Barrikadenkämpfe damals ein neues und anderes Europa. Christopher Clark studierte Geschichte von 1979 bis 1991 in Sydney, an der Freien Universität Berlin und in Cambridge, wo er, Experte für preußische Geschichte, seitdem lehrt. Seit 2008 ist er dort Professor für Neuere Europäische Geschichte.
Clark, Christopher
DVA
Warum wir Kriege führen. Und wie wir sie beenden können
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus

Konservative Parteien arrangierten sich in der Vergangenheit stets mit Veränderungen, verstanden sich dabei aber auch als Anker der Stabilität. Wie sieht es heute aus? Wird weiterhin auf Ausgleich und behutsame Modernisierung oder auf polarisierenden Kulturkampf gesetzt? Nicht zuletzt der Aufstieg Donald Trumps hat gezeigt, dass die rechte Mitte international in einer Identitätskrise steckt: In Deutschland führt die Union lautstark seit Jahren einen Richtungsstreit. In Italien folgten auf die Implosion der Democrazia Cristiana Berlusconi und radikal rechte Parteien wie Giorgia Melonis Fratelli d’Italia. In Frankreich spielen die Gaullisten zwischen Macron und Le Pen so gut wie keine Rolle mehr. Und die englischen Tories versinken seit dem Brexit im Chaos. Thomas Biebricher zeichnet diese Entwicklungen seit 1990 nach. Brisante Befunde – da gemäßigter Konservatismus und liberale Demokratie unmittelbar in Beziehung stehen. Thomas Biebricher war nach seiner Promotion 2003 sechs Jahre in Gainesville (Florida) tätig. Von 2009 bis 2012 leitete er einen Exzellenzcluster an der Universität Frankfurt am Main, wo er sich 2019 habilitierte und nach einem Aufenthalt an der Copenhagen Business School jetzt als Heisenberg-Professor Politikwissenschaft lehrt.
Biebricher, Thomas
Suhrkamp
Die Griechen. Eine Globalgeschichte
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Die Griechen. Eine Globalgeschichte

Die Art und Weise, wie wir denken, lernen, regiert werden oder Kunst schaffen, hat ihren Ursprung vor mehr als 3000 Jahren am südöstlichen Rand Europas. Somit bleiben vor allem für die westliche Welt Köpfe wie Sokrates, Pythagoras, Sappho und Homer weiter relevant und aktuell. Roderick Beaton stellt dar, was die antike Welt mit Byzanz, dem Osmanischen Reich und dem modernen Griechenland des 21. Jahrhunderts verbindet. Bis heute haben die Gründung des griechischen Staates und die damit verbundenen Identitätskonflikte Auswirkungen auf Europa – sowie auch altgriechische Ideen wie das Alphabet und viele wissenschaftliche Errungenschaften. Beaton legt somit eine umfassende Geschichte aller Menschen vor, die seit mehr als 3000 Jahren kontinuierlich Griechisch sprechen und schreiben: Sie lebten zwar in unterschiedlichsten politischen und weitreichenden geografischen Konstellationen, haben es aber dennoch geschafft, eine unverwechselbare Identität aufrechtzuerhalten. Nach dem Studium der englischen Literatur und einer Promotion in Neogräzistik in Cambridge lehrte Roderick Beaton in Birmingham und London, wo er bis zu seiner Emeritierung 2018 Professor war.
Beaton, Roderick
Reclam
Der große Rausch. Warum Drogen kriminalisiert werden. Eine globale Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Die unglaubliche Kraft der Natur. Wie Stress Tieren und Pflanzen den Weg weist
Naturwissenschaft/Technik

Die unglaubliche Kraft der Natur. Wie Stress Tieren und Pflanzen den Weg weist

Stress ist ist schlecht und schadet der Gesundheit. Aus Sicht der Evolutionsbiologie ist Stress aber alles andere als gefährlich – im Gegenteil: Stress ist ein wichtiges Signal dafür, dass etwas im eigenen Lebensraum nicht stimmt und damit ein Wegweiser, der alle Lebewesen aus der jeweiligen Misere an einen für sie besseren Ort führt. Dieses Buch zeigt die Anpassungsfähigkeit von Tieren und Pflanzen stellt dar, was Menschen von der Natur im Umgang mit Stress lernen können. Madlen Ziege hat in Potsdam, an der Humboldt-Universität zu Berlin und in Tasmanien Biologie studiert und promovierte in Frankfurt am Main. Heute ist sie als freiberufliche Wissenschaftskommunikatorin tätig.
Ziege, Madlen
Piper
Wespen. Eine Versöhnung
Naturwissenschaft/Technik

Wespen. Eine Versöhnung

Die britische Entomologin und Verhaltensökologin Seirian Sumner hat jahrelang Wespen erforscht und bringt uns nun ihre Welt näher: Wespen führen nicht nur ein hochentwickeltes Sozialleben, sie sind ebenso natürliche Schädlingsbekämpfer – etwa gegen Raupen und Kleidermotten. Ohne ihre Bestäubung könnte man kein Obst ernten, ihr Geruchssinn ist deutlich besser als der von Spürhunden und Bestandteile ihres Gifts werden bei der Bekämpfung von Krebszellen genutzt: Sumner öffnet die Augen für den verkannten Nutzen der Wespen und für ihren evolutionären Einfallsreichtum. Seiran Sumner studierte in Ysgol Gyfun (Wales) und London Zoologie. Als Postdoktorandin arbeitete sie an der Universität Kopenhagen. Anschließend war sie Stipendiatin in Panama und London. 2012 ging sie als Dozentin nach Bristol und wechselte 2016 zurück nach London, wo sie 2020 Professorin wurde.
Sumner, Seirian
HarperCollins
Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander
Naturwissenschaft/Technik

Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander

LAUDATIO Ihr Gedächtnis ist sprichwörtlich. Und auch sonst faszinieren Elefanten, weil sie so viel mit Menschen gemein haben: Sie können sich im Spiegel erkennen, haben individuelle Charaktere und gehen ähnlich mit Verstorbenen um. Angela Stöger, eine der weltweit renommiertesten Experten der Spezies, zeigt die Welt dieser Tiere eindrucksvoll: Wir erfahren, wie sie kommunizieren, denken und fühlen. Somit hilft dieses Buch dank neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verstehen, wie die Dickhäuter unsere Welt wahrnehmen. Stöger hat in zoologischen Gärten, in Nationalparks und in Tierauffangstationen auf mehreren Kontinenten Intelligenz und Emotionalität der Elefanten erforscht. Diese zahlreichen Erkenntnisse bilden das Fundament eines Buchs, das empathisch wie mitreißend diesen komplexen Kreaturen ein gelehrtes Denkmal errichtet –  instruktiv und in jeder Hinsicht respektvoll. So verweist Stöger zum Beispiel auf den hoch entwickelten Hippocampus der Elefanten: die für Sensibilität, Fürsorglichkeit und Empathie zuständige Großhirnregion. Plastisch schildert die Zoologin, wie Elefanten denken, kommunizieren und in einem anspruchsvollen Sozialsystem agieren. Und sie beschreibt, wie sehr Elefanten durch Wilderei und Klimawandel vom Aussterben bedroht sind. Am Ende ist dieses Buch daher auch ein eindringlicher Appell für den Schutz dieser Tiere und ihrer Umwelt.
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Stöger, Angela
Brandstätter
Expeditionen zu den Ersten ihrer Art. Außergewöhnliche Tiere und die Geschichte ihrer Entdeckung
Naturwissenschaft/Technik

Expeditionen zu den Ersten ihrer Art. Außergewöhnliche Tiere und die Geschichte ihrer Entdeckung

Michael Ohl erzählt von Expeditionen in sumpfige Regenwälder oder in die Tiefen des Ozeans, auf denen neue Tiere entdeckt wurden. Wissenschaftlich erfasst, gelten sie dann als die ersten ihrer Art. So stieß man 1847 auf den Gorilla, der zeigte, dass die Menschen nahe Verwandten haben. 1957 fischte man aus 3.000 Metern Meerestiefe die Urmützenschnecke. Sie galt als seit Urzeiten ausgestorben. Auch das Schnabeltier war eine Sensation: Entdeckt 1799 wirkt es bis heute wie ein evolutionärer Unfall. Eine bildreiche Reise zu großen Entdeckungen in der Naturgeschichte. Michael Ohl studierte Biologie und Philosophie in Kiel. Von 1994 bis 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zoologischen Institut in Göttingen. Seit September 1997 ist Ohl Mitarbeiter am Museum für Naturkunde Berlin als wissenschaftlicher Leiter verschiedener Sammlungen. 2020 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Humboldt-Universität Berlin ernannt.
Ohl, Michael
dtv
Die KI sei mit euch. Macht, Illusion und Kontrolle algorithmischer Vorhersage
Naturwissenschaft/Technik
Die Sprache der Wale. Eine Reise in die Welt der Tierkommunikation
Naturwissenschaft/Technik

Die Sprache der Wale. Eine Reise in die Welt der Tierkommunikation

Tom Mustill besucht Wissenschaftler/innen und Expert/innen auf der ganzen Welt und sammelt zahlreiche Geschichten über Begegnungen zwischen Mensch und Wal. Dabei erkennt er: Man steht erst am Anfang, diese Meeressäuger zu erforschen und zu verstehen. Der Kommunikationssinn der Wale ist stark ausgeprägt und ihr Gesang entwickelt sich wie eine Sprache ständig weiter. Dank neuester Technologien gibt es nun Möglichkeiten, Walgeräusche auch an entlegensten Orten aufzuzeichnen. Man kann sie mit künstlicher Intelligenz auswerten und dabei Muster entdecken, die kein menschliches Ohr wahrnehmen kann. Mustill zeigt, dass sich eine Revolution in der Tierkommunikation anbahnt − und wie das die Welt verändern könnte. Tom Mustill studierte Naturwissenschaften in Cambridge. Nach seinem Abschluss arbeitete er zuerst als Feldforscher. Anschließend arbeitete er als Rechercheur in der Tierfilmabteilung der BBC. Als Filmemacher hat er zahlreiche preisgekrönte Dokumentationen produziert – u. a. in Zusammenarbeit mit Greta Thunberg und David Attenborough.
Mustill, Tom
Rowohlt
Die Welt der Pflanzen … und wie sie Geschichte machen
Naturwissenschaft/Technik

Die Welt der Pflanzen … und wie sie Geschichte machen

Pflanzen sind die zahlreichsten Lebewesen auf diesem Planeten. Sie sorgen nicht nur dafür, dass die Menschen auf der Erde leben können, sondern sind auch die Grundlage unserer Zivilisation: Stefano Mancuso veranschaulicht, dass nahezu jede Geschichte mit einer Pflanze beginnt. Er erzählt Geschichten von Pflanzen, die mit Ereignissen des Alltags wie mit der Weltgeschichte verbunden sind – zum Beispiel die Freiheitsbäume der Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert oder die Entführung Lindbergh-Babys 1932. Dieser Kriminalfall ließ sich mit Hilfe eines Holzstücks aufklären. Oder die Geschichte der Rotfichte, aus der Stradivari vierzehn Geigen schuf. In diesem Buch machen Pflanzen (Welt-) Geschichte. Stefano Mancuso arbeitet seit 2001 als Hochschullehrer an der Universität Florenz und ist Mitglied der Accademia dei Georgofili, der Akademie zur Förderung der Kenntnisse von Land- und Forstwirtschaft. Mancuso ist Gründungsmitglied der International Society for Plant Signaling & Behavior und Direktor des internationalen Labors für pflanzliche Neurobiologie.
Mancuso, Stefano
Klett-Cotta
Von der Savanne aufs Sofa. Eine Evolutionsgeschichte der Katze
Naturwissenschaft/Technik
Ein Naturführer durch den Kosmos
Naturwissenschaft/Technik

Ein Naturführer durch den Kosmos

Wie sieht außerirdisches Leben, das komplexer ist als Einzeller, womöglich aus? Der Zoologe Arik Kershenbaum versucht diese Frage zu beantworten. Er ist der Überzeugung, dass im All nicht nur die universellen Gesetze der Physik und Chemie gelten, sondern auch die der Biologie. Anhand von unzähligen Beispielen erläutert er jene Grundsätze, die unabhängig vom Planeten Erde auch in anderen Galaxien gelten dürften – vor allem das Prinzip der Evolution durch natürliche Selektion. Kershenbaum führt Kuriositäten der terrestrischen Tierwelt vor z, B. afrikanischen Fische, die über elektrische Signale kommunizieren oder Ameisen, die als Gemeinschaft Pilze züchten. »Ein Naturführer durch den Kosmos« – ein Ausflug durch die Tier- und Pflanzenwelt unseres Planeten und darüber hinaus. Arik Kershenbaum studierte Naturwissenschaften in Cambridge und promovierte in Haifa. Anschließend folgte ein vierjähriger Forschungaufenthalt in Knoxville (Tennessee). Seit 2014 ist er wieder in Cambridge tätig – seit 2017 als Studiendirektor des Girton College.
Kershenbaum, Arik
Matthes & Seitz
Zwischen Erde und Himmel. Klima – eine Menschheitsgeschichte
Naturwissenschaft/Technik

Zwischen Erde und Himmel. Klima – eine Menschheitsgeschichte

Deutlich mehr als Kriege und Technologien, Religionen und Ideologien beeinflussten seit Beginn der Zeit Natur und Klima die Geschicke der Menschen. Peter Frankopan spannt einen Bogen von den frühesten Quellen bis in unsere Gegenwart und erzählt die Menschheitsgeschichte neu. Dabei begegnet uns das, was wir heute als Verhängnis erfahren, in vielfältiger Gestalt: Klimaveränderungen haben den Aufstieg von Hochkulturen ermöglicht, aber zum Fall großer Reiche wie zum Beispiel der Ming-Dynastie oder der Maya geführt. Der Ausbruch des Vulkans Samalas auf Indonesien hatte im 13. Jahrhundert politische Auswirkungen sogar im fernen England und schon in der Antike wurde von Philosophen beschrieben, wie der Mensch die Natur verändert. Peter Frankopan studierte Geschichte in Cambridge und promovierte in Oxford, wo er seit 2000 Direktor des Zentrums für byzantinistische Forschung ist.
Frankopan, Peter
Rowohlt
Ostalpen-Saga. Die Biografie eines Gebirges
Naturwissenschaft/Technik
Das Brevier der Verwandlungen. Metamorphosen im Tierreich
Naturwissenschaft/Technik
Bitch. Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich
Naturwissenschaft/Technik

Bitch. Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich

Lange Zeit wurde das Weibliche in der Wissenschaft auf das Mütterliche, das Aufopfernde, das Passive reduziert. Was aber bedeutet es wirklich, dem weiblichen Geschlecht anzugehören? Diese Frage beantwortet Lucy Cooke mit einem feministischen Blick auf die Tierwelt, der patriarchal geprägte Annahmen über Bord wirft und das Weibliche neu definiert. Dazu stellt sie kannibalische Gottesanbeterinnen vor sowie Lemurenweibchen, die die Männchen ihrer Art physisch und politisch dominieren oder Albatrosweibchen, die sich zusammenschließen, um ihren Nachwuchs gemeinsam aufzuziehen. Das ergibt ein neues Bild des weiblichen Tiers und wie es die Evolution beeinflusst hat. Lucy Cooke studierte Zoologie in Oxford. Anschließend spezialisierte sich als Filmproduzentin auf Naturdokumentationen. So präsentierte sie etwa eine Reihe von Filmen zur Naturgeschichte für die BBC.
Cooke, Lucy
Malik
Realität+. Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie
Naturwissenschaft/Technik

Realität+. Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie

Virtuelle Realität ist echte Realität, lautet die These von David J. Chalmers: Virtuelle Welten seien keine Welten zweiter Klasse, sodass man auch in der virtuellen Realität ein sinnvolles Leben führen kannChalmers durchquert dazu die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte. So antwortet er mithilfe der Technologie der virtuellen Realität auf altbekannte philosophische Fragen: Woher wissen wir, dass es eine Außenwelt gibt? Gibt es einen Gott? Was ist die Natur der Realität? Was ist die Beziehung zwischen Geist und Körper? Wie können wir ein gutes Leben führen? All das erscheint in Chalmers’ Analyse in einem anderen Licht. David Chalmers studierte Mathematik in Adelaide und Oxford und war anschließend in Bloomington (Indiana) tätig. Es folgten Lehrtätigkeiten in St. Louis, Santa Cruz und Tuscon. Seit 2004 ist er Direktor des Center for Consciousness in Canberra.
Chalmers, David J.
Suhrkamp
Eine neue Geschichte der Säugetiere. Mammut, Schnabeltier, Homo sapiens – wie sie die Welt eroberten
Naturwissenschaft/Technik

Eine neue Geschichte der Säugetiere. Mammut, Schnabeltier, Homo sapiens – wie sie die Welt eroberten

Mit dem Aussterben der Dinosaurier schlug die Stunde der Säugetiere: Jahrmillionen hatten sie ihr Dasein im Schatten dieser Reptilien gefristet. Nun aber errangen sie in einem beispiellosen Siegeszug die Vorherrschaft auf der Erde. Steve Brusatte erzählt von evolutionären Ikonen wie Mammuts, Säbelzahntigern und Schnabeltieren sowie von bizarren wie faszinierenden Spezies von den äußersten Ästen des Säugetierstammbaums. Der Paläontologe und Evolutionsbiologe Steve Brusatte studierte in Chicago, Bristol und New York. Derzeit lehrt er in Edinburgh und war paläontologischer Berater u. a. für die BBC, NATIONAL GEOGRAPHIC und bei der neuste Filmfortsetzung von »Jurassic Park«.
Brusatte, Steve
Piper
Die unfassbare Vielfalt des Seins. Jenseits menschlicher Intelligenz
Naturwissenschaft/Technik

Die unfassbare Vielfalt des Seins. Jenseits menschlicher Intelligenz

Nicht nur Menschen und manche Maschinen sind intelligent: Die Vielfalt intelligenter Existenzformen auf dem Planeten Erde ist außerordentlich. Mimosen, Gibbons und Krabbencomputer sind nur einige Beispiele. Dennoch neigen die Menschen dazu, sich über sie zu erhöhen und die eigene Intelligenz zu überbewerten ­ was zur Zerstörung des Planeten beiträgt, da die fortschrittlichsten Maschinen und ambitioniertesten Unternehmungen der Menschheit vor allem an Profit und Extraktion interessiert sind. James Bridle appelliert deshalb, sich mit der überwältigenden Vielfalt von intelligenten Wesen um uns herum vertraut zu machen, um von ihnen zu lernen, wie wir unsere Gesellschaften verändern können, um mit ihnen in eine florierende Gemeinschaft zu treten. James Bridle studierte Kognitionswissenschaft und Informatik in London. Er schreibt unter anderem für WIRED, den OBSERVER und den GUARDIAN. Seine Arbeiten als bildender Künstler wurden auf allen fünf Kontinenten ausgestellt.
Bridle, James
C.H. Beck
Nomaden der Ozeane. Das Geheimnis der Meeresschildkröten
Naturwissenschaft/Technik

Nomaden der Ozeane. Das Geheimnis der Meeresschildkröten

Meeresschildkröten verblüffen: Die einen tauchen über 1000 Meter tief, die anderen transportieren Organismen durch die Meere und fördern so deren Ausbreitung und manche sorgen sogar für die Ausbreitung von Korallenriffen. Sie haben alle einen erstaunliche Supersinne, mit denen sie auch nach Jahrzehnten ihre tausende Kilometer weit entfernten Niststrände finden: Sie haben nämlich die Fähigkeit, sich am Magnetfeld der Erde zu orientieren und können dank ihres äußerst guten Geruchssinns wahrscheinlich sogar ihren Geburtsstrand riechen. Frauke Bagusche erzählt viele Geschichten über die besonderen Fähigkeiten der Meeresschildkröten. Neueste Forschungserkenntnisse verknüpft sie mit ihren eigenen unmittelbaren Erfahrungen. Dabei zeigt sie auch, warum diese Lebewesen dringend unsere Hilfe brauchen und wie wir Menschen ihnen helfen können, um damit die gemeinsame Lebensgrundlage, das Meer, zu erhalten. Frauke Bagusche studierte Biologie in Frankfurt am Main, forschte in Wien und Paris und promovierte in Southampton. Anschließend leitete sie mehrere meeresbiologische Stationen auf den Malediven. Derzeit arbeitet Baguschke als freiberufliche Dozentin und Buchautorin.
Bagusche, Frauke
Ludwig
Homo destructor. Eine Mensch-Umwelt-Geschichte
Naturwissenschaft/Technik

Homo destructor. Eine Mensch-Umwelt-Geschichte

»Homo destructor« ist eine breit angelegte, bis zur Entstehung des Homo sapiens zurückreichende Geschichte der Menschen und ihrer Beziehung zur Natur, die auch in die Zukunft blickt:  Sie nimmt die drohende Zerstörung durch Klimaerwärmung und Artensterben in den Blick. Die These des Autors Werner Bätzing: Wir sollten die Erfahrungen der vormodernen Gesellschaft im Umgang mit Natur und Umwelt wieder mehr berücksichtigen. So hat der Mensch, um zu überleben, bereits in der vormodernen Zeit in die vorgefundene Natur eingegriffen und sie verändert, aber diese Veränderungen auch gestaltet. Erst mit der modernen Wissenschaft, der industriellen Revolution und der Marktwirtschaft setzte sich ein kurzfristiges Handeln durch, das die Natur ausbeutet, ohne ihre langfristige Erhaltung zu sichern. Dieses Handeln zerstört voranschreitend die gesamte Umwelt und bedeutet letztlich die Selbstzerstörung des Menschen. Werner Bätzing promovierte am Geographischen Institut der TU Berlin und in Bern, wo er sich anschließend habilitierte und von 1990 bis 1995 als Oberassistent tätig war. Anschließend wurde er als Professor an das Institut für Geographie der Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Seit seiner Emeritierung 2014 leitet er das Archiv für integrative Alpenforschung.
Bätzing, Werner
C.H. Beck
Pillen-Poker. Wie uns die Pharmaindustrie schadet und was man dagegen tun kann
Medizin/Biologie

Pillen-Poker. Wie uns die Pharmaindustrie schadet und was man dagegen tun kann

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Medikamente sollen gesund machen oder Beschwerden lindern. Doch sind Medikamente heute in erster Linie ein Renditeobjekt in einem extrem profitablen Geschäft. Der Pharmamarkt hat viel von einem Poker-Spiel: Wer am besten bluffen kann, gewinnt, meint Jörg Schaaber. Die meisten neuen Medikamente bringen den Patient/innen nämlich keine relevanten Vorteile – insbesondere die Alternativmedizin, die ihren Produkten oft völlig evidenzfrei Wirkungen andichtet. Dringend benötigte Medikamente wie neue Antibiotika werden dagegen nicht entwickelt – sie versprechen zu wenig Profit. Hinzu kommt, dass die Vermarktungsstrategien der Pharmaindustrie immer ausgefeilter werden, bei klinischen Studien immer raffinierter getäuscht wird, während gleichzeitig der Verbraucher- und Patientenschutz geschwächt wird. Schaaber liefert eine differenzierte Analyse des Geschäfts mit der Gesundheit und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Jörg Schaaber ist Diplom-Soziologe und Gesundheitswissenschaftler. Er arbeitet für die BUKO Pharma-Kampagne, die seit über 40 Jahren die Geschäftspraktiken der Pharmaindustrie beobachtet. Er hat das globale Netzwerk Health Action International (HAI) mitbegründet und war acht Jahre Präsident der internationalen Gesellschaft der unabhängigen Arzneimittelzeitschriften (ISDB).
Schaaber, Jörg
Suhrkamp
Der stärkste Stoff. Psychedelische Drogen: Waffe, Rauschmittel, Medikament
Medizin/Biologie

Der stärkste Stoff. Psychedelische Drogen: Waffe, Rauschmittel, Medikament

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Drogen und Drogenpolitik spielen eine dramatische, immer noch unterschätzte Rolle in der Geschichte der Menschheit. In seinem Buch untersucht Norman Ohler, wie Entwicklung, Produktion und Verbreitung psychedelischer Substanzen Politik und Gesellschaft von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart geprägt haben. Bei seinen Recherchen in Archiven in Europa und den USA differenziert Ohler zwischen drei Dimensionen beim Blick auf Drogen: Rauschmittel, Werkzeug der Bewusstseinskontrolle sowie Heilmittel. Am Beispiel des LSD und des Psilocybins bringt er Licht in das Zusammenspiel aus Forschung, staatlichen Behörden und hedonistischer Drogenkultur und zeigt, wie eine undifferenzierte Prohibitionspolitik Fortschritte im Kampf gegen Zivilisationskrankheiten wie Depression oder Alzheimer verhindert. Norman Ohler besuchte die Hamburger Journalistenschule und arbeitete für den STERN, den SPIEGEL und GEO und war Stadtschreiber in Ramallah und Jerusalem. Nach mehreren Romanen veröffentlichte er 2015 sein erstes Sachbuch »Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich«.
Ohler, Norman
Kiepenheuer & Witsch
Achtung, Hormone. Alles über die Botenstoffe, die unser Leben lenken
Medizin/Biologie
Das Lied der Zelle. Wie die Biologie die Medizin revolutioniert – Medizinischer Fortschritt und der Neue Mensch
Medizin/Biologie
Vom Mythos des Normalen. Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert – Neue Wege zur Heilung
Medizin/Biologie

Vom Mythos des Normalen. Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert – Neue Wege zur Heilung

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Moderne Menschen neigen zu glauben, dass Normalität mit Gesundheit gleichzusetzen ist. Doch was ist die Norm in westlichen Gesellschaften? Dieser Frage geht Gabor Maté in seinem Buch nach. Er hat eine umfassende Untersuchung von Krankheitsursachen zusammengestellt, die in erster Linie zeigt, wie die Gesellschaft diese hervorbringt wie begünstigt und wie ein natürlicher Weg zu Gesundheit und Heilung aussehen kann. Maté macht deutlich, dass unser Verständnis dessen, was als gesundheitlich normal gilt, falsch ist. Denn es vernachlässige die Rollen von Trauma und Stress auf Körper und Geist. Es brauche vielmehr eine neue Perspektive darauf, was Menschen krank macht und wie gängige körperliche, mentale und emotionale Beschwerden der Moderne gelindert werden können. Gabor Maté studierte in Vancouver Medizin, wo er über 20 Jahre eine Privatpraxis betrieb. Sein Spezialgebiet ist das Studium der Suchttherapie und die Behandlung von Suchtkranken. Er schreibt regelmäßig Kolumnen in der VANCOUVER SUN und in THE GLOBE AND MAIL.
Maté, Gabor
Kösel
Eine ansteckende Geschichte. Was wir von historischen Seuchen über kommende lernen könn(t)en
Medizin/Biologie

Eine ansteckende Geschichte. Was wir von historischen Seuchen über kommende lernen könn(t)en

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Pandemien sind eine gesellschaftliche und politische Zäsur. Aus der Seuchengeschichte kann man aber lernen, die immergleichen Fehler nicht zu wiederholen. Caris-Petra Heidel beantwortet dazu diese aktuellen Fragen aus historischer Sicht: Welchen Einfluss haben Wissenschaft und Wirtschaft auf die Gesundheitspolitik? Wie effektiv sind behördliche Maßnahmen zum Schutz vor und zur Bekämpfung von Seuchen? In welchem Maße steht die angemahnte Pflicht zur Gesunderhaltung mit dem Recht auf Gesundheit der Bevölkerung in Zusammenhang? Was lässt sich aus historischen wissenschaftlichen Berichten über Pest, Pocken, Spanische Grippe etc. lernen? Und wie ist der politische und gesellschaftliche Umgang mit der jüngsten Pandemie aus dieser Perspektive zu bewerten? Caris-Petra Heidel studierte Zahnmedizin in Donezk und Dresden. 1984 wurde sie dort wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Geschichte der Medizin. 2004 wurde sie Professorin für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. 2013 ernannte man sie dort zur Direktorin des Institutes für Geschichte der Medizin.
Heidel, Caris-Petra
Leykam
Die Rache des Pangolin. Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt. Warum wir den Krieg gegen die Natur sofort beenden müssen
Medizin/Biologie

Die Rache des Pangolin. Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt. Warum wir den Krieg gegen die Natur sofort beenden müssen

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Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Zerstörung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, die Vernichtung der Natur zu bekämpfen anstatt eines Virus. Neuerdings schafft der Mensch selbst Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten: Durch die Veränderung der Welt löst die Menschheit Pandemien aus, die sie dann nicht mehr beherrscht. Weltweit schlummern in Tieren zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren können. Die globalisierte, immer dichter besiedelte Welt macht es wahrscheinlich, dass bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden: Die Wildnis wird zerstört, Flächen werden entwaldet. Durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch die Nutztierhaltung gelangen neue Krankheiten zu uns. Deshalb darf die Aufmerksamkeit nicht allein neuen Impfstoffen gelten: Es muss sich Mehr dem Schutz von Natur und Artenvielfalt gewidmet und für künftige Pandemien gelernt werden. Matthias Glaubrecht studierte Biologie in Hamburg. 1996 bis 1997 war Glaubrecht Gast am Australian Museum in Sydney. Von 1997 bis 2014 arbeitete er am Naturkundemuseum Berlin – zwischen 2006 und 2009 als Leiter der Forschungsabteilung. 2014 wurde Glaubrecht zum Direktor des Centrums für Naturkunde in Hamburg ernannt.
Glaubrecht, Matthias
Ullstein
Blut – Fluss des Lebens
Medizin/Biologie

Blut – Fluss des Lebens

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Blut fließt in allen Organen. Blut ist uraltes Merkmal weiblicher Fruchtbarkeit. Blut hat die Farbe der Liebe. Blut wird verwendet für Kriegsbemalung. Blut zirkuliert entlang der dünnen Membran zwischen Biologie und Mythologie. Im Blut liegen unser Anfang und unser Ende. Blut kann durch Transfusionen Leben retten. Blut ist eine zeitlose Währung und immergrünes Megageschäft. Blut ist ein Informationsträger: 70 Prozent aller Diagnosen werden anhand der Ergebnisse von Blutentnahmen gestellt. Reinhard Friedl zeigt die Welt des Blutes, erzählt von seiner Entstehung, wozu wir es brauchen, wie es Kultur und Geschichte seit Jahrhunderten prägt und warum es zu einem der größten Wirtschaftsfaktoren der Welt gehört. Reinhard Friedl ist seit 23 Jahren Herzchirurg und war in Kliniken in Berlin, München, Ulm, Lübeck und Karlsburg als Oberarzt tätig. Heute betreibt er eine eigene Privatarztpraxis in Neuendorf an der Ostsee.
Friedl, Reinhard | Seul, Shirley Michaela
Goldmann
Liebe. Vom Höchsten der Gefühle
Medizin/Biologie

Liebe. Vom Höchsten der Gefühle

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Die Wissenschaftsjournalistin und Neurobiologin Lone Frank erforscht in ihrem Buch nach dem unerwarteten Tod ihres Lebensgefährten, warum sie das Wesen der Liebe nie ganz verstanden hat. Sie fragt nach den Ursachen und Bedingungen, warum Menschen liebevolle Verbindungen eingehen und daran auch scheitern. Warum gelingt es manchen zu lieben und geliebt zu werden und anderen nicht? Frank verknüpft ihre eigene Familiengeschichte mit Erkenntnissen der Neurobiologie, Psychologie und Soziologie und zeichnet so ein mehrdimensionales Bild des am meisten trivialisierten und mystifizierten Gefühls. Lone Frank promovierte in Aarhus in Neurobiologie und arbeitete danach in der biotechnischen Industrie. 1997 fing sie als Journalistin an, für die dänische Wochenzeitung WEEKENDAVISEN zu schreiben. Heute schreibt sie für SCIENCE, NATURE und die FAZ und wirkt bei Serien des Radioprogramms von DR2 mit.
Frank, Lone
Kein und Aber
Wie Gefühle entstehen. Eine neue Sicht auf unsere Emotionen
Medizin/Biologie
Diabetes. Eine Wissensgeschichte der modernen Medizin 1900-1960
Medizin/Biologie

Diabetes. Eine Wissensgeschichte der modernen Medizin 1900-1960

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Schon bevor Insulin die Diabetestherapie Anfang der 1920er revolutionierte, vertrat der Diabetesspezialist Elliott Proctor Joslin die Auffassung, dass ein diabetischer Patient seine eigene Krankenschwester und sein eigener Chemiker sein solle. Auf der Suche nach den Gründen dieser für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ungewöhnlichen Interaktionspraxis zwischen Ärzten und Patienten beleuchtet Oliver Falk die Herausbildung und Konstituierung dieses sich selbst behandelnden Patient/innentypus aus, der konstitutiv für die moderne Diabetestherapie werden sollte. Dabei zeigt er detailliert den engen Zusammenhang zwischen therapeutischem Handeln und wissenschaftlichem Erkenntnisstreben auf. Er verdeutlicht, dass alltägliches therapeutisches Handeln nicht allein das Ergebnis laborwissenschaftlicher und klinischer Forschungspraxis ist, sondern selbst zum Kern medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisprozesse gehört. Oliver Falk studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité Berlin.
Falk, Oliver
Wallstein
Von Viren, Fledermäusen und Menschen
Medizin/Biologie

Von Viren, Fledermäusen und Menschen

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Tollwut, Ebola- und Marburg-Fieber, Affenpocken, Vogelgrippe, Covid-19 – allesamt gefährliche Virus-Erkrankungen, die jedes Mal von Tieren auf Menschen übertragen wurden. Isabella Eckerle erforscht seit vielen Jahren die Beziehung zwischen Viren, Wildtieren und Menschen und gewährt in diesem Buch Einblicke in ihre wissenschaftliche Arbeit im Labor und im afrikanischen Urwald. Hier findet man Antworten auf dringende Fragen: Wo kommen eigentlich neue Krankheitserreger her? Werden wir nun immer häufiger Pandemien erleben? Welche Rolle spielt unser Immunsystem bei der Bekämpfung neuer Viren? Handelt es sich bei neuen Krankheitsausbrüchen um Natur-Ereignisse, oder haben wir die Möglichkeit, aktiv etwas dagegen zu tun? Die Virologin schlägt dabei einen weiten Bogen von Ursprung und Verbreitung zoonotischer Viren über Einblicke in die aktuelle Erforschung bis hin zur gesellschaftspolitischen Aufgabe der Gesundheitsvorsorge in Zeiten der Globalisierung. Isabella Bereits promovierte nach einem Studium der Humanmedizin 2010 am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Anschließend arbeitete sie ebendort als Assistenzärztin am Zentrum für Infektiologie. 2011 schloss sie sich der Gruppe von Christian Drosten am Institut für Virologie in Bonn an. 2018 wurde sie als Professorin an die Medizinische Fakultät in Genf berufen.
Eckerle, Isabella
Droemer
Being Human. Wie unser Körper Weltgeschichte schrieb
Medizin/Biologie
Juckt’s? Sexuell übertragbare Krankheiten und warum wir dringend offener über sie sprechen sollten
Medizin/Biologie

Juckt’s? Sexuell übertragbare Krankheiten und warum wir dringend offener über sie sprechen sollten

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Tropfende, brennende und juckende Geschichten über sexuell übertragbare Infektionen: Ellen Støkken Dahl unternimmt einen Besuch in die Arztpraxis: Die Ärztin spricht mit Patient/innen, die an den häufigsten und gefürchtetsten sexuell übertragbaren Infektionen leiden. Støkken Dahl diagnostiziert und behandelt und geht auf die physischen, psychologischen und historischen Fakten dieser Infektionen ein. Von Herpes bis Syphilis – in dieser Erforschung sexuell übertragbarer Infektionen werden keine Details ausgespart. Ellen Støkken Dahl ist Ärztin in Oslo und berät seit mehreren Jahren junge Menschen, Geflüchtete und Sexarbeiter/innen in Fragen der sexuellen Gesundheit und betreibt gemeinsam mit Nina Brochmann »Underlivet« (dt. Unterleib) – einen der erfolgreichsten Blogs in Norwegen.
Dahl, Ellen Støkken
März
Das Uhrwerk des Lebens. Wie die Medizin den Code des Alterns entschlüsselt
Medizin/Biologie

Das Uhrwerk des Lebens. Wie die Medizin den Code des Alterns entschlüsselt

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Der Traum vom ewigen Leben – ein ewiger Traum: Jung, aktiv, gesund und attraktiv wollen alle sein – und das bis ins hohe Alter. Wissenschaftler/innen haben inzwischen das große Rätsel der menschlichen Vergänglichkeit entschlüsselt. Und davon ausgehend haben sie erste Techniken entwickelt, die den Alterungsprozess kontrollieren. Ulrich Bahnsen führt die Leser/innen zu den weltweit führenden Altersforscher/innen und entdeckt epigenetische Therapien, mit deren Hilfe Körper um Jahrzehnte verjüngt werden könnten. Ulrich Bahnsen hat Molekularbiologie studiert und im Bereich Neurogenetik am Hamburger Universitätsklinikum promoviert. Seit 2001 ist er Redakteur im Ressort Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Bahnsen, Ulrich
Quadriga
Als die Dummheit die Forschung erschlug. Die schwierige Erfolgsgeschichte der österreichischen Medizin
Medizin/Biologie

Als die Dummheit die Forschung erschlug. Die schwierige Erfolgsgeschichte der österreichischen Medizin

LAUDATIO Die österreichische Medizin gehört schon lange zum internationalen Spitzenfeld; wie etwa die Namen Sigmund Freud, Alfred Adler, Theodor Billroth oder Julius Wagner-Jauregg bezeugen. Viele dieser bahnbrechenden Leistungen heute weltbekannter Ärzt/innen scheiterten aber zunächst häufig an Kollegenneid, dem Unverständnis der Politik oder fehlendem Geld. Selbst vor Nobelpreisträgern wie Robert Bárány oder Karl Landsteiner machten Mobbing und Vertreibung von Ärzt/innen nicht halt. Unverstanden von der eigenen Zeit und ihrer öffentlichen Meinung, scheiterten so einige. In diesem Spannungsfeld zwischen Pioniergeist und Ignoranz ruft Daniela Angetter-Pfeiffer ein informatives Stück Wissenschaftsgeschichte, viele dieser Vergessenen und ihre Verdienste wieder in Erinnerung. Mit leichter Hand zeichnet sie auf der Grundlage intensiver Archivrecherchen, wie zahlreiche medizinische Innovatoren Opfer von Fortschrittsverweigerung, Borniertheit und Missgunst und ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch von antisemitischem Hass wurden. Angetter-Pfeiffer legt hier eine instruktive und informative Geschichte der Wissenschaftsignoranz und Fortschrittsfeindlichkeit vor, die Parallelen zur Gegenwart erschreckend deutlich macht.
weiter zum Buch
Angetter-Pfeiffer, Daniela
Amalthea
Alles dreht sich. Die Wunder unseres Sonnensystems
Junior-Wissensbücher

Alles dreht sich. Die Wunder unseres Sonnensystems

Ein Buch, das wie ein Kunstwerk wirkt, über die faszinierende Weite unseres Universums und wie sich darin alles dreht – die Sonne, die Planeten und ihre Monde, die Asteroiden und die Milchstraße. Aufwendig und detailliert gearbeitet, öffnet das Buch mit Ausklappseiten einen Einblick in unser Sonnensystem mit den acht Planeten. Hauchzarte Transparentseiten enthüllen die Sonnenatmosphäre Schicht für Schicht, und die Panoramaseiten zeigen eindrucksvolle Bilder der einzelnen Planeten und geben den Blick frei auf faszinierende unbekannte Welten. Aina Bestard, geb. 1981 auf Mallorca, ist Illustratorin und Textildesignerin. Nach ihrem Grafikdesign-Studium arbeitete sie für große Marken. Heute illustriert sie am liebsten Kinderbücher. Sie lebt und arbeitet in Barcelona und auf Mallorca.
Bestard, Aina
Gerstenberg, ab 10
Hierhin, Dahin. Immer in Bewegung
Junior-Wissensbücher

Hierhin, Dahin. Immer in Bewegung

Alles bewegt sich! Die Erde, das Wasser, die Atmosphäre und alles Leben auf der Erde. Alles geht, läuft, fließt, springt, schwimmt oder fliegt. Es gab Völkerwanderungen, Forscher begeben sich auf Expeditionen, Tiere legen Jahr für Jahr weite Strecken zurück und Menschen reisen, um die Welt zu sehen. Sie reisen mit dem Auto, dem Zug, dem Flugzeug oder manchmal sogar mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Berge wurden erklommen und in die Tiefen des Meeres getaucht, und sogar in den Weltraum ist der Mensch schon vorgedrungen. Aber so wie der Mensch Landkarten gemacht hat, so hat er auch Grenzen geschaffen, die so manche Bewegung verhindern. Ein Buch wie eine abenteuerliche Entdeckungsreise mit der Erkenntnis: Leben bedeutet Bewegung. Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw, beide 1984 geboren, gründeten nach ihrem Studium an der Nationalen Akademie der Künste in der Ukraine das Studio »Agrafka« und arbeiten seitdem als Autoren, Designer und Illustratoren. International erfolgreich sind ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bologna Ragazzi Award 2018.
Romanyschyn, Romana | Lessiw, Andrij
Gerstenberg, ab 10
Mensch. Eine Zeitreise durch unsere Evolution
Junior-Wissensbücher

Mensch. Eine Zeitreise durch unsere Evolution

Eine Comic-Sachgeschichte über die Entstehung der Menschheit. Diese Graphic Novel basiert auf dem neuesten Stand der Forschung und erklärt den Weg der Menschheit vom ersten Menschen, über den Neandertaler, bis in unsere heutige moderne Zeit. Eine Zeitreise durch sieben Millionen Jahre, in denen sich der Mensch körperlich und geistig entwickelt hat und in der er – vom ersten Werkzeug bis zum Smartphone – unglaubliche Erfindungen gemacht hat. Gut aufbereitet und spannend erzählt. Susan Schädlich, Jahrgang 1978, ist Veterinärmedizinerin und Wissenschaftsjournalistin. Ihre Sachbücher für Kinder und Jugendliche behandeln naturwissenschaftliche und gesellschaftspolitische Themen. Sie lebt in Frankfurt am Main. Michael Stang, geboren 1978, studierte Anthropologie, Ethnologie, Paläontologie und Geologie in Mainz. Er ist bekannt aus der täglichen Radiosendung »Forschung aktuell«. Er lebt und arbeitet in Köln. Beatrice Davies wurde 1990 in Italien geboren und ist Illustratorin und Comiczeichnerin mit Sitz in Berlin. Sie studierte Illustration an der School of Visual Arts of New York und Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Berlin Weißensee.
Schädlich, Susan | Stang, Michael | Davies, Beatrice
Carlsen, ab 10
Mein wunderbares Ich. Was mich ausmacht und welche Rolle die Gene dabei spielen
Junior-Wissensbücher

Mein wunderbares Ich. Was mich ausmacht und welche Rolle die Gene dabei spielen

Warum sind wir so, wie wir sind? Was macht uns aus? Und kann man das eigentlich selbst beeinflussen, und wenn ja, wie? All diese Fragen beantwortet die „Wissen macht Ah“-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva. Sie erklärt einfach und gut verständlich, wie das mit der Vererbung funktioniert, was Gene sind und inwiefern wir von unseren Mitmenschen und unserer Umwelt bestimmt werden. Kinder ab 10 werden in diesem Buch spielerisch in die aufregende neue Wissenschaft der Epigenetik eingeführt, und es wird ihnen auf achtsame Weise gezeigt, wie wundervoll jeder einzelne Mensch ist und welche ungeahnten Möglichkeiten er hat. Clarissa Corrêa da Silva, 1990 in Berlin geboren, absolvierte Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim in Stuttgart und ihren Master in Medienmanagement an der Bauhaus-Universität in Weimar. Seit November 2016 moderiert sie verschiedene Sendungen im Kinder-TV. Maurizio Onano alias Mauri ist ein Illustrator und Cartoonist aus dem Ruhrgebiet. Er studierte Gestaltung an der Folkwang Universität in Essen.
Corrêa da Silva, Clarissa | Onano, Maurizio
cbj, ab 10
Kirschen fürs Kamel. Begriffe des Zusammenlebens. Ein Wörterbuch mit Bildern
Junior-Wissensbücher

Kirschen fürs Kamel. Begriffe des Zusammenlebens. Ein Wörterbuch mit Bildern

Nach „Hunde im Futur“ erscheint nun das zweite Buch von Susanne und Johannes Rieder. Dieses Mal geht es um das Zusammenleben und trifft somit ein hochaktuelles Thema. 24 Begriffe, die für den Umgang miteinander wichtig und von Bedeutung sind, werden gut verständlich beschrieben und mit entsprechend sensiblen Illustrationen ergänzt. Die Erklärungen kommen dabei ganz ohne erhobenen Zeigefinger aus, regen aber definitiv dazu an, sich damit zu beschäftigen und darüber nachzudenken. Die Auswahl der Begriffe hat sich über die Dringlichkeit ergeben, wie wir Menschen agieren müssen, um gemeinsam weiterzukommen. Susanna Rieder und ihr Bruder Johannes Rieder leiten seit 2008 gemeinsam den mehrfach ausgezeichneten Susanna Rieder Verlag in München. Arinda Crăciun ist in Brașov, Rumänien geboren und lebt seit 2010 in Berlin. Sie hat Illustration in Berlin und Germanistik und Slavistik in Köln studiert und zeichnet für Verlage, Magazine und Agenturen.
Rieder, Susanna | Rieder, Johannes | Crăciun, Arinda
Susanna Rieder, ab 10
Wie die Katze zu uns kam
Junior-Wissensbücher

Wie die Katze zu uns kam

Der Siegeszug der Katze ist einzigartig. Von der ägyptischen Gottheit damals, bis zum eindeutigen Star des World Wide Web heute – die Katze übte schon immer eine besondere Faszination auf den Menschen aus und ist aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Lena Zeise zeigt den Weg der beliebten Samtpfoten durch das gesamte Weltgeschehen, wie die Katze sich den Menschen angeschlossen hat, wie Mensch und Tier davon profitieren und wie sie schließlich auch Einzug in die Kunst und Literatur hielt. Dank der ansprechenden Illustrationen wird dieses Buch nicht nur für Katzenliebhaber zu einer interessanten und mit fundiertem Detailwissen angereicherten Lektüre. Lena Zeise, geb. 1992, studierte Kommunikationsdesign und Illustration an der Fachhochschule Münster. Seit ihrem Masterabschluss lebt und arbeitet sie als Illustratorin, Designerin und Autorin in Münster.
Zeise, Lena
Gerstenberg, ab 9
Geniale Nasen. Eine kuriose Tiersammlung
Junior-Wissensbücher

Geniale Nasen. Eine kuriose Tiersammlung

Das große Nasen-Sammelsurium. Sternnasenmaulwurf, Kaninchennasenbeutler, Pinocchio Baumfrosch – was es nicht alles gibt! In diesem lehrreichen und zugleich amüsanten Buch werden spannendes Sachwissen und kuriose Fakten über die skurrilsten Nasen im Tierreich zusammengetragen. Jedes Tier bekommt eine Doppelseite – der Fokus liegt natürlich bei der Nase – und wird in kindgerechten Texten und witzigen Illustrationen beschrieben. Einige Seiten widmen sich auch ganzen Tiergruppen, wie zum Beispiel Fledermäusen oder Insekten. Das Buch ist nicht nur informativ und akribisch recherchiert, sondern macht auch richtig viel Lese-Spaß. Lena Anlauf studierte Buchwissenschaft und Philosophie in Mainz und Leiden und ist zertifizierte Literaturpädagogin. Heute lebt sie in Marburg und arbeitet als Programmleiterin eines Verlages. Vitali Konstantinov studierte Kunst und Architektur in Russland sowie Grafik, Malerei und Kunstgeschichte in Deutschland. Er lebt als freier Illustrator und Autor in Marburg.
Anlauf, Lena | Konstantinov, Vitali
Nord/Süd, ab 8
Jetzt. Bis du diesen Satz zu Ende gelesen hast, werden auf der Erde 24 Kinder geboren sein. Was ist Zeit?
Junior-Wissensbücher

Jetzt. Bis du diesen Satz zu Ende gelesen hast, werden auf der Erde 24 Kinder geboren sein. Was ist Zeit?

Was ist Zeit? Ist es eigentlich immer Jetzt, und wie lange dauert es, bis es gleich ist? Wenn wir mit Freunden spielen, verfliegt die Zeit rasend schnell, die Mathematikstunde kommt einem wie eine Ewigkeit vor. Warum das so ist, wie der Mensch sich scheinbar die Zeit untertan gemacht hat, wie sich das Leben verändert hat, seit man sie messen kann, und viele weitere fesselnde Fragen zum Phänomen Zeit können in diesem spannenden und interessanten Buch nachgelesen werden. So erfährt man, ob auch Tiere sowas wie Zeit kennen, ob man Zeit wirklich haben kann, aber auch, was unser Bewusstsein damit zu tun hat und was Bewusstsein eigentlich ist. Ein bunt gestaltetes Sachbuch über ein alltägliches und unglaublich spannendes Thema. David Böhm ist Absolvent der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Als Autor und Illustrator wurde er mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet.
Böhm, David
Karl Rauch Verlag, ab 8
Unsere wunderbare Werkstatt der Zukünfte. 99 Ideen fürs Anthropozän
Junior-Wissensbücher

Unsere wunderbare Werkstatt der Zukünfte. 99 Ideen fürs Anthropozän

Wir und unsere Umwelt. Was können wir tun, jeder einzelne von uns, damit diese Erde sich erholen kann und die Welt für uns alle zu einem liebens- und lebenswerten Platz wird? Ben und Selma und ihre Freunde und Freundinnen überlegen sich in ihrer Werkstatt der Zukünfte allerlei Ideen, Gedankenspiele und Experimente, wie man es schaffen kann, diese Erde wieder zu einem besseren Planeten zu machen. Alles ist umsetzbar: Manches macht man gemeinsam, manches kann man allein machen, manches tut man täglich, und bei manchem reicht es, es ab und zu zu tun. Aber eines muss man immer tun: aufmerksam sein und zusammenhalten. Und wenn Denkräume sich öffnen, dann sollte man mutig hineingehen. Melanie Laibl ist studierte Übersetzerin und Kommunikationswissenschaftlerin. Heute arbeitet sie literarisch und redaktionell. Für ihre sprachspielerische Kinderliteratur und ihre Sachbücher wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. Corinna Jegelka, geboren 1989, hat nach ihrem Bachelor in Kunst und Philosophie auf Lehramt sowie einem Bachelor in Kommunikationsdesign, mit Schwerpunkt Film und Illustration, sich Anfang 2020 als Illustratorin selbstständig gemacht. Sie lebt in Aachen.
Laibl, Melanie | Jegelka, Corinna
Edition Nilpferd, ab 8
Bio-Diversi-Was? Reise in die fantastische Welt der Artenvielfalt
Junior-Wissensbücher
Büchermenschen. Wie ein Buch entsteht
Junior-Wissensbücher

Büchermenschen. Wie ein Buch entsteht

Ein vergnüglich-bunter und ebenso informativer Blick in die Welt all jener Menschen, die an einem Buch mitarbeiten. Und davon gibt es viele. Denn bis ein Buch in den Regalen der Buchhandlungen steht, hat es einen langen und aufregenden Weg hinter sich. Dieses schön gestaltete Buch führt durch die einzelnen Phasen der Herstellung – vom Autor, über die Menschen in den Verlagen, in die Druckerei, zur Buchhandlung oder Bibliothek bis zum Kritiker oder zur Kritikerin. Außerdem erfahren die Kinder Wissenswertes über Fan-Fiction, und auch Infos über E-Books und Hörbücher haben ihren Platz darin gefunden. Stéphanie Vernet war für verschiedene Verlage tätig, bevor sie ihre eigene Literaturagentur gründete, die französische Verlage im Ausland vertritt. Camille de Cussac ist Absolventin der Ecole de Condé in Paris und Teil des Illustratorenkollektivs Jaune Cochon“.
Vernet, Stéphanie | de Cussac, Camille
Prestel, ab 8
Was ist Künstliche Intelligenz?
Junior-Wissensbücher

Was ist Künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde, und viele Profis sind gerade dabei, abzuschätzen, was sie bringen wird und wie sie unsere Welt sowie unsere Gesellschaft verändern wird. Denn auch wenn sie viele Annehmlichkeiten hat, uns blitzschnell Fragen beantwortet oder ein neues lustiges Video für uns findet, ist es doch ein wenig unheimlich, dass sie scheinbar überall präsent ist. Sie steckt in jedem Handy, im Navi, und sie kann unsere Gefühle genauso erkennen wie unsere Krankheiten. Es ist wichtig, dass Kinder über Künstliche Intelligenz aufgeklärt werden, denn das ist die Grundlage für die Mitgestaltung der Zukunft und sichert einen angemessenen Umgang damit. Angelika Zahn hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Regensburg studiert. Sie ist Autorin und freie Journalistin und verfügt über langjährige Erfahrung im Print- und Onlinejournalismus. Lena Hesse ist gelernte Printmediengestalterin und studierte Design in Münster und Valencia. Sie lebt in Berlin und arbeitet dort als freie Illustratorin und Autorin für Verlage und Werbeagenturen.
Zahn, Angelika | Hesse, Lena
Beltz & Gelberg, ab 8
Insectorama
Junior-Wissensbücher

Insectorama

30 Portraits von Insekten aller Art beinhaltet dieses wunderschön gestaltete Sachbuch für Kinder ab 8. Jedes Krabbeltier aus allen Ecken der Welt wird durch eine naturgetreue Illustration, eine Anleitung zum Beobachten und eine Fülle von interessanten Informationen präsentiert. Ein zusätzliches Kapitel widmet sich den Besonderheiten und spannenden Geheimnissen eines Insektenlebens und die Autorin beschreibt Kuriositäten sowie Tipps zum Schutz der Insekten. Lisa Voisard ist Grafikdesignerin und Illustratorin aus Lausanne. Sie kreiert Dekorationsobjekte wie zum Beispiel gerahmte Illustrationen, Postkarten und Textilien.
Voisard, Lisa
Helvetiq, ab 8
Wie rettet man Kunst?
Junior-Wissensbücher

Wie rettet man Kunst?

Meyer, Fabienne | Wulff, Sibylle | Leykamm, Martina
Karl Rauch, ab 8
Wir mussten flüchten. Was es bedeutet, die Heimat zu verlassen und irgendwo neu anzufangen
Junior-Wissensbücher
Radieschen von unten. Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder
Junior-Wissensbücher

Radieschen von unten. Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder

LAUDATIO Sie gehören in unserer Kultur immer noch zu den Tabuthemen: Der Tod und das Sterben. Daher gibt es für Erwachsene oft fordernde Fragen, die nicht immer einfach zu beantworten sind, wenn Kinder plötzlich mit dem Ableben konfrontiert werden. Kinder sind nämlich in der Regel neugierig und wollen wissen, wie das ist mit dem Sterben – zum Beispiel wie es sich anfühlen könnte und was dabei eigentlich genau passiert. Dieses Buch von Katharina von der Gathen liefert mit viel Feingefühl und Achtsamkeit unzählige Informationen rund um dieses sensible Thema und schafft einen beachtenswerten Ausgleich zwischen Ernsthaftigkeit, Humor und Respekt, was die gewitzten Illustrationen von Anke Kuhl noch zusätzlich untermalen. Katharina von der Gathen, geboren 1973, studierte Sonderpädagogik und arbeitet als Sexualpädagogin und Autorin in Bonn, wo sie auch mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt. Anke Kuhl, Jahrgang 1970, hat in Mainz und Offenbach das Zeichnen studiert und arbeitet seit 1998 in der Frankfurter Ateliergemeinschaft »labor«. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main.
Von der Gathen, Katharina | Kuhl, Anke
Klett Kinderbuch, ab 8
Nachtaktiv
Junior-Wissensbücher

Nachtaktiv

Ein farblich sehr spektakulärer Ausflug erforscht viele nächtliche Naturphänomene sowie das Leben nachtaktiver Tiere und Pflanzen. Während einige Tiere sich zur Nachtruhe begeben, werden andere erst so richtig munter in der Dunkelheit, und es erwacht jener Teil der Natur, der tagsüber im Verborgenen bleibt. Ob im Dschungel, am Nachthimmel oder tief unten im Meer: überall tummeln sich leuchtende Wesen, gefährliche, lautlose Räuber, geheimnisvolle Blüten oder seltsame Lichterscheinungen. Ein wahres Spektakel bricht auf dem ganzen Planeten los, wenn die Sonne sich verabschiedet und der Mond sowie die Sterne am Himmel erscheinen. Lucas Riera ist Autor, Redakteur und Lehrer mit Schwerpunkt Naturgeschichte. Er lebt und arbeitet in Barcelona, Spanien. Àngel Svoboda wurde in Alicante, Spanien, geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er hat Grafikdesign studiert und arbeitet heute abwechselnd als Illustrator, Grafikdesigner und Comicautor.
Riera, Lucas | Svoboda, Àngel
Kleine Gestalten, ab 7
Luki Laus. Eine höchst haarige Angelegenheit
Junior-Wissensbücher

Luki Laus. Eine höchst haarige Angelegenheit

Lausalarm in der Schule ist eine Schreckensbotschaft für Eltern, Kinder und Lehrer.In diesem umfassenden Sachbilderbuch erzählt eine Laus namens Luki viel Wissenswertes und Interessantes über sich und seine Artgenossen. Luki erklärt, warum es für ihn keine Rolle spielt, wie viel Hygiene jemand betreibt, dass Läuse niemals vom Hund auf den Menschen übergehen, und dass bereits die alten Ägypter Läusekämme hatten. Ein sehr freches und beschwingtes Buch über eine unangenehme Sache, die immer noch mit viel Scham behaftet ist, obwohl sie sich an den Schulen jährlich wiederholt. Mit vielen wissenschaftlichen Informationen räumt es mit den hartnäckigen und falschen Mythen auf, die rund um diesen ungeliebten Parasiten kreisen. Lena Raubaum, geb. 1984, ist wort- und sprachbegeistert als Autorin, Sprecherin, Schauspielerin, Leiterin von Schreib- und Lesewerkstätten tätig. 2016 erhielt sie den DIXI Kinderliteraturpreis, 2022 den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Wien. Laura Momo Aufderhaar hat an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Kommunikationsdesign studiert. Sie arbeitet als freie Grafikerin und Illustratorin und lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Raubaum, Lena | Aufderhaar, Laura Momo
Tyrolia, ab 5
Wer erforscht die Welt
Junior-Wissensbücher

Wer erforscht die Welt

Wissenschaft ist ein breites Feld, und so vielfältig wie sie selbst, sind auch die zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich ihr verschrieben haben. Dank der Neugierde und einem unstillbaren Wissensdurst forschen sie unermüdlich in ihren jeweiligen Spezialgebieten. Meteorologen, Astronauten, Meeresbiologen, Archäologen, Biologen und viele mehr werden vorgestellt und Lesende werfen ihnen beim Arbeiten einen Blick über die Schultern und erfahren mehr über ihre Methoden. Auch berühmte Forscher wie Sir David Attenborough, Uğur Şahin und Özlem Türeci kann man in diesem Buch kennenlernen. Saskia Gwinn ist Kinderbuchautorin und Verlegerin. Seit fast 20 Jahren verfasst sie preisgekrönte Sachbücher, um Kinder für die verschiedensten Wissensgebiete zu inspirieren. Sie lebt mit ihren zwei Söhnen in Hertfordshire, England. Ana Albero ist eine spanische Illustratorin. Sie studierte Visuelle Kommunikation an der Ecole Nationale Superieure des Arts Decoratifs in Paris und Illustration an der Universität der Künste Berlin, wo sie heute lebt.
Gwinn, Saskia | Albero, Ana
Prestel, ab 5
Eine Million Punkte
Junior-Wissensbücher
Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?
Junior-Wissensbücher

Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind. Schon immer rankten sich mythische Geschichten rund um Winde und Stürme. In »Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?« geht es allerdings mehr um handfeste Fakten. Und davon jede Menge und höchst außergewöhnliche. Kindgerecht werden diese anhand einer kunstvoll gestalteten Reise rund um den Globus seinen Lesern und Leserinnen vermittelt. Welche Arten von Winden gibt es und wo kommen sie vor, wie nutzt der Mensch seine Energie und wie die Tiere seine Kraft? Welche Bedeutung haben die Winde in der Schifffahrt, für den Flugverkehr und für die Energiegewinnung? All diese Fragen beantwortet die bereits vielfach ausgezeichnete Künstlerin Olga Fadejewa, die ihr Handwerk an der Academy of Fine Arts in St. Petersburg studiert hat.
Fadejewa, Olga
Magellan, ab 5
Stumme Erde. Warum wir die Insekten retten müssen
Naturwissenschaft/Technik

Stumme Erde. Warum wir die Insekten retten müssen

Insekten verrichten trotz ihrer geringen Größe umfangreiche Arbeiten auf unserer Erde: Sie entsorgen Abfälle, bestäuben Pflanzen, ernähren unzählige Tierarten und halten Schädlinge in Schach. Dennoch wird ihr Beitrag kaum wahrgenommen und Tag für Tag sterben hunderte Arten aus. Was bedeutet ihr Verschwinden für uns Menschen? Dave Goulson zeichnet das Bild von diesem Niedergang der Insekten – verursacht etwa durch den Einsatz von Pestiziden. Zudem beschäftigt sich Goulson mit bislang wenig erforschten Aspekten der Entomologie wie die Auswirkungen von invasiven Arten, Elektrosmog oder dem Klimawandel. Im letzten Teil nimmt der Autor vorweg, was passieren wird, sollte das Insektensterben nicht gestoppt werden: Ein Leben ohne Himbeeren und Schokolade ist da noch ein weniger schlimmes Schreckensszenario. Globale Hungersnöte dagegen sind die ernste Folge des Insektensterbens – aufgrund mangelnder Bestäubung könnte sich das Pflanzenwachstum massiv reduzieren. David Goulson studierte an Universität Oxford und wurde mit einer Arbeit über Schmetterlinge promoviert. Nach Stationen in Southampton und im schottischen Stirling, wechselte er 2010 an die University of Sussex.
Goulson, Dave
Hanser
Gefährlicher Glaube. Die radikale Gedankenwelt der Esoterik
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Gefährlicher Glaube. Die radikale Gedankenwelt der Esoterik

In einer Zeit voller Umbrüche und Veränderungen suchen viele Menschen Halt und Orientierung in Verschwörungstheorien. Aber auch esoterische Welterklärungsmodelle boomen: Horoskope verraten, was die eigene Zukunft bringen wird. Der spirituelle Heiler wird zur Leitfigur. Der Esoterikmarkt boomt. Dabei wird dieser Bereich in der öffentlichen Wahrnehmung oft wenig wahrgenommen. Ist der Glaube an unsichtbare Kräfte, die unser Leben in die richtige Bahn lenken sollen, nur eine harmlose Spinnerei? Oder bringt der Esoterik-Trend gefährlichere Risiken mit sich, als es auf den ersten Blick erscheinen mag? Mit einem jährlichen Umsatz von 20 Milliarden Euro ist der Esoterik-Markt nämlich für Verschwörungstheoretiker/innen eine wichtige wirtschaftliche Größe. Deshalb wird hier aggressiv Stimmung gemacht, um diesen Trend für sich zu nutzen. Hier werden übliche Feindbilder der Verschwörungsideologien geschürt, was zunehmend eine Gefahr für den demokratischen Gesellschaftskonsens bildet. Die Psychologin Pia Lamberty leitet den gemeinnützigen Thinktank CeMAS, der interdisziplinäre Expertise zu Themen wie Verschwörungsideologien, Antisemitismus und Rechtsextremismus bündelt. Zuvor war sie an den Universitäten Köln, Mainz und Beer Sheva (Israel) forschend tätig. Katharina Nocun hat Wirtschafts- und Politikwissenschaften in Münster und Hamburg studiert. Die Publizistin beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld von Digitalisierung, Demokratie und Desinformation, wovon auch ihr erstes Buch »Die Daten, die ich rief« (Bastei Lübbe, 2018) handelt.
Lamberty, Pia | Nocun, Katharina
Quadriga
Was ist Krieg?
Junior-Wissensbücher

Was ist Krieg?

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sind Kinder tagtäglich mit Bildern und Berichten aus dem Kriegsgebiet konfrontiert; naturgemäß ergibt sich daraus eine Menge an Fragen. »Was ist Krieg?« ist ein umfangreiches und tiefgehendes Wissensbuch, das versucht, all diese Fragen sachlich, verantwortungsbewusst und mit viel Sensibilität zu erklären. Geschichte, Technik, Völkerrechte, Militärmächte, die NATO, Friedensvermittlung bis zu den Folgen eines Krieges – es wurde hier tatsächlich an alles gedacht. Zwei Dossiers am Ende behandeln separat den Syrienkrieg und den Krieg in der Ukraine. Der Grafiker, Illustrator und Autor Eduard Altarriba lebt in der Nähe von Barcelona. In seinen Büchern zu Krieg und Migration widmet er sich leidenschaftlich und mit fundierter Recherche wichtigen Themen mit dem Ziel, Kindern schwierige soziale Realitäten verständlich zu machen.
Altarriba, Eduard
Beltz & Gelberg, ab 8
Das Fluchtparadox
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Das Fluchtparadox

Laudatio Kohlenbergers detaillierte Analyse des Umgangs mit Vertriebenen zeichnet die historischen und gegenwärtigen Entwicklungen aus rechtlicher, gesellschaftlicher und individueller Perspektive nach und zeigt, wie wir zu einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik kommen könnten. Das Ergebnis ihrer wissenschaftlich ausgreifend untermauerten analytischen Studie: Flucht ist traumatisierend — und paradox: Man sucht Sicherheit, muss dafür aber sein Leben aufs Spiel setzen. Und muss Recht brechen, nämlich »illegal« Grenzen passieren, um zu seinem Recht auf Asyl zu kommen. So ist dieses Thema von zahlreichen Widersprüchlichkeiten geprägt, die eine Lösung der Flüchtlingsfrage geradezu verunmöglichen. »Das Fluchtparadox« erörtert diese Widersprüchlichkeiten, die seit geraumer Zeit in Europa bewusst als politische Instrumente eingesetzt werden und sich zu einem größeren System zusammenfügen. Kohlenberger beschreibt sie im weiteren Sinn auch als Legitimationspraktiken, die den Status quo als gegeben und neutralisiert darstellen. Werden sie jedoch als Netze von Bedeutungen erkannt, können sie aufgelöst und schließlich auch als lösbar verstanden werden. Dabei fordert Kohlenberger, theoretisch fundiert durch Hannah Arendts Proklamation gegen die Banalität des Bösen und instruktiv Bezug nehmend auf Theorien des Soziologen Zygmunt Bauman, geltendes Recht umzusetzen. Judith Kohlenberger ist Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin am Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Herbst 2015 war sie an einer der europaweit ersten Studien zur großen Fluchtbewegung beteiligt. Sie wurde 2019 mit dem Kurt-Rothschild- Preis des Dr.-Karl-Renner-Instituts und 2021 mit dem Förderpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
Kohlenberger, Judith
Kremayr & Scheriau
Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit

David Graeber, Anthropologe, und David Wengrow, Archäologe, beschreiben in ihrer Menschheitsgeschichte, wie sich die Anfänge unserer Zivilisation mit der Zukunft der Menschheit neu denken und verbinden lässt. Sie revidieren unser bisheriges Menschenbild: Über Jahrtausende hinweg, schon lange vor der Aufklärung, wurde schon jede erdenkliche Form sozialer Organisation erfunden und nach Freiheit, Wissen und Glück gestrebt. So halten sie den angeblich universellen Umschwung um ca. 9.000 v. Chr. vom Jäger-und-Sammler-Dasein zur landwirtschaftlichen Zivilisation samt entsprechendem Primat des Privatbesitzes und der somit notwendigen Verwaltung und Sozialhierarchie, weder für natürlich noch unvermeidlich. Graeber und Wengrow zeigen zudem, wie stark indigene Perspektiven das westliche Denken beeinflusst haben und wie gewinnbringend ihre Rückgewinnung sein kann. David Graeber war Professor für Anthropologie an der London School of Economics und Autor der Weltbestseller »Schulden«, »Bullshit Jobs« und »Bürokratie» sowie Vordenker von »Occupy Wall Street«. Er starb überraschend 2020 in Venedig. David Wengrow studierte Archäologie und Anthropologie in Oxford und unterrichtet Vergleichende Archäologie an der Universität London. Er leitete Forschungen in Afrika und dem Mittleren Osten und gilt als einer der führenden Vertreter der »World Archaeology«.
Graeber, David | Wengrow, David
Klett-Cotta
»Ich gehörte nirgendwohin.« Kinderleben nach dem Holocaust
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

»Ich gehörte nirgendwohin.« Kinderleben nach dem Holocaust

Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie daher lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Zeitzeug/innen gefunden. In ihrer Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf ihren Wegen aus den Trümmern ins Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und schockierende Geschichten ans Licht. Ihre Befunde zwingen dazu, die Annahmen über die Folgen von Traumata und die Natur des Gedächtnisses zu revidieren. Rebecca Clifford, geboren 1974 in der kanadischen Provinz Ontario, promovierte an der Universität Oxford und ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der University of Swansea in Wales.
Clifford, Rebecca
Suhrkamp
Exit. Warum Menschen aufbrechen
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Exit. Warum Menschen aufbrechen

Heute brechen immer mehr Menschen auf, um ihr Glück dauerhaft in anderen Ländern zu suchen. Was macht das mit ihrer Heimat – und was folgt daraus für die reichen Zielländer im globalen Norden? Der Soziologe Thomas Faist bringt Licht ins Dunkel – und räumt mit einigen grassierenden Mythen zur globalen Migration im 21. Jahrhundert auf. Migration ist zum politischen Massenphänomen der Zeit – vor allem im globalen Süden. Die massenhafte Abwanderung aus verarmten Regionen verschärft sich nicht zuletzt infolge des Klimawandels. Dadurch entstehen sowohl in den Immigrations- als auch in den Emigrationsländern neue politische Konfliktkonstellationen. Die Fragmentierung der europäischen Parteienlandschaft etwa wäre ohne die globale Migration im 21. Jahrhundert undenkbar. Auf der anderen Seite wird die weltweite soziale Ungleichheit durch immer rigidere Migrationsregime zementiert statt abgemildert. Es bedarf folglich einer neuen, fairen Migrationspolitik, um den Exit im globalen Süden in eine für alle Beteiligten gewinnbringende Mobilität zu lenken. Thomas Faist, einer der führenden Migrationsexperten in Europa, ist Professor für Transnationale Beziehungen, Entwicklungs- und Migrationssoziologie an der Universität Bielefeld. Faist ist Mitglied im Rat für Migration und wurde 2020 in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.
Faist, Thomas
C.H.Beck
The Journey of Humanity – Die Reise der Menschheit durch die Jahrtausende. Über die Entstehung von Wohlstand und Ungleichheit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

The Journey of Humanity – Die Reise der Menschheit durch die Jahrtausende. Über die Entstehung von Wohlstand und Ungleichheit

Oded Galor lüftet das Geheimnis von Wohlstand und Ungleichheit, indem er die Geschichte der Menschheit vom Beginn bis heute neu erzählt: Warum sind wir Menschen die einzige Spezies, die dem allein auf Selbsterhaltung fokussierten Dasein entkommen ist? Wieso lebte die Masse noch bis Ende des 18. Jh. in Armut, wie gelang der Übergang von Stagnation zu Wachstum? Wie haben es die Menschen zu ihrem enormen Wohlstand geschafft? Und warum ist dieser Wohlstand auf der Welt so ungleich verteilt? Galor verschmilzt Ideen aus der Wirtschaftswissenschaft mit Erkenntnissen aus Anthropologie, Geschichte und den Naturwissenschaften und liefert erstmals eine allumfassende, evidenzbasierte Theorie: Denn er nimmt dazu die gesamte Menschheitsgeschichte in den Blick: Fortschritt bemisst dieser Ökonom nicht in Konjunkturzyklen, sondern in Epochen. Oded Galor ist Wirtschaftswissenschaftler an der Brown University, Rhode Island. Seine Forschungsschwerpunkte liegen insbesondere im Bereich Wirtschaftswachstum. Er war Herausgeber des Journal of Economic Growth und des Journal of Population Economics.
Galor, Oded
dtv
Freud – Adler – Frankl. Die Wiener Welt der Seelenforschung
Medizin/Biologie

Freud – Adler – Frankl. Die Wiener Welt der Seelenforschung

Die Begründer der drei Wiener Schulen der Psychotherapie: Sigmund Freud, Alfred Adler und Viktor Frankl. Zwar auf unterschiedliche Weise, aber dennoch gleich bedeutsam eröffneten diese drei angesehenen Persönlichkeiten der Psychologie den Weg zu vielen essenziellen Erkenntnissen, die heutzutage die Basis für einige psychologische Praktiken stellen. Ihre Ansätze für die Seelenforschung waren jedoch unterschiedlich: Freud widmete sich der Psychoanalyse, Adler beschäftigte sich mit der Individualpsychologie und Frankl begründete die Logotherapie sowie die Existenzanalyse. Doch was steckt hinter diesen Charakteren abgesehen von ihrer bemerkenswerten Arbeit? Unter welchen Umständen sind sie aufgewachsen und welche Auswirkungen hatte das auf ihr Leben? Mit diesen und weiteren Fragen setzen sich Leidinger, Rapp und Mosser-Schuöcker in diesem Buch auseinander. Hannes Leidinger ist Dozent an der Universität Wien und lehrt und forscht auch international an anderen Universitäten. Christian Rapp lehrt ebenfalls an verschiedenen Hochschulen und ist zudem Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich. Birgit Mosser-Schuöcker arbeitet als Juristin und Autorin unter anderem beim ORF.
Leidinger, Hannes | Rapp, Christian | Mosser-Schuöcker, Birgit
Residenz
Ein T-Rex namens Sue
Junior-Wissensbücher

Ein T-Rex namens Sue

Neben den vielen Forschern gibt es auch jede Menge Forscherinnen. Und das natürlich auch in der Paläontologie. Diese Forscherinnen haben zum Wissen, das wir heute über Dinosaurier haben, wesentlich beigetragen. »Ein T-Rex namens Sue« erzählt viel Wissenswertes und Spannendes über die Arbeit dieser Frauen, wie beispielsweise Sue Hendrickson, die ein komplettes Skelett eines Tyrannosaurus Rex entdeckte, Jingmai O’Connor, die sich auf gefiederte Raubsaurier spezialisiert hat, oder Mary Anning, die ihren ersten Meeressaurier im Alter von 12 Jahren entdeckte – dieser Forscherdrang hat sie nicht mehr losgelassen, und schließlich findet sie den ersten Flugsaurier Großbritanniens. Birk Grüling ist Wissenschaftsjournalist und interessiert sich leidenschaftlich für ausgestorbene Tiere und versunkene Kulturen. Die Bilder stammen von Lucia Zamolo, die an der Münster School of Design mit den Schwerpunkten Illustration und Kommunikationsdesign studierte.
Grüling, Birk | Zamolo, Lucia
Klett Kinderbuch, ab 8
Schau wie schlau. Bionik: wenn Natur die Technik beflügelt
Junior-Wissensbücher

Schau wie schlau. Bionik: wenn Natur die Technik beflügelt

Melanie Laibl wurde 2019 mit dem »Wissenschaftsbuch des Jahres« für ihr Buch »So ein Mist« ausgezeichnet. Diesmal geht sie dem Feld der Bionik – der Verbindung aus BIOlogie und TechNIK – mit Augenzwinkern und gleichzeitig dem notwendigen Sachwissen auf den Grund. Die studierte Übersetzerin und Kommunikationswissenschaftlerin stellt uns all jene technischen Entwicklungen und Entdeckungen vor, die von der Natur und ihren beeindruckenden Funktionsweisen, genialen Kreisläufen und passgenauen Abstimmungen inspiriert wurden. Die Haft-Kraft von Gecko-Füßen, das Abperlen der Lotus-Pflanze und die Effizienz der Klette sind dabei nur die bekanntesten von unzähligen Beispielen. In vier Großkapitel gegliedert (Tiere, Pflanzen, Mineralien und Mensch) und jeweils von wichtigen VertreterInnen aus Wissenschaft und Forschung eingeleitet, wird von den natürlichen Vorbildern ausgegangen und zum genauen Beobachten und Entdecken animiert.
Laibl, Melanie | Vogl, Lukas
Tyrolia, ab 9
Das narrative Gehirn. Was unsere Neuronen erzählen
Medizin/Biologie

Das narrative Gehirn. Was unsere Neuronen erzählen

Laudatio Erzählstrukturen begegnen uns überall: In Unterhaltungen, Träumen, Literatur und vielem mehr. Fritz Breithaupts Buch beschäftigt sich mit den Auswirkungen von solchen Narrativen auf das Gehirn: Das Fundament seiner Forschung bilden umfangreiche Untersuchungsreihen zu der Frage, wie Erzählungen sich verändern, wenn sie weitererzählt werden. Das Ergebnis dieser klugen und empirisch breiten Studie, die zugleich eine Theorie zur Evolutionsgeschichte des Erzählens bildet: Erzählvorgänge erfüllen wichtige soziale Funktionen, da vor allem die Emotionen, die Geschichten hervorrufen, in Erinnerung bleiben. Erzählen ist somit nicht nur bloß wohltuend, sondern es verhilft auch zu sinnstiftenden Denk- und Lebensformen und dient zudem als Bewältigungsmethode für tragische Ereignisse. Narratives Denken macht hiernach glücklich und ermöglicht Empathie mit anderen Lebewesen. Fiktionale schöpferische Welten sind somit anthropologisch unverzichtbar: Sie ermöglichen die Identifikation mit Anderen, fördern und schulen Empathie, bündeln Aufmerksamkeit und brechen starre Rollenmuster auf. Das zeigt Breithaupt eindrücklich in diesem gewichtigen Beitrag zur Narratologie und Neurobiologie. Fritz Breithaupt, 1967 in Meersburg am Bodensee geboren, lehrt seit 1996 an der Indiana University in Bloomington, USA, seit 2010 als Ordinarius für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaften sowie als Affiliate Professor für Kognitionswissenschaften. Er leitet dort das Experimental Humanities Lab.
Breithaupt, Fritz
Suhrkamp
Zwölf Cäsaren. Gesichter der Macht von der Antike bis in die Moderne
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Zwölf Cäsaren. Gesichter der Macht von der Antike bis in die Moderne

Wie sieht das Gesicht der Macht aus? Und wie reagieren wir auf diese Abbilder von Politikern, die wir fürchten oder gar hassen? Vor dem Hintergrund der aktuellen Denkmalstürze erzählt Mary Beard von den römischen Kaisern und ihrem Nachleben in späteren Generationen. Beard unternimmt eine Reise durch zwei Jahrtausende Kunst- und Kulturgeschichte: Ausgehend von den kaiserlichen Porträts und Skulpturen der römischen Politik, erzählt sie von fluiden Identitäten, beabsichtigten und unbeabsichtigten Verwechslungen und grotesken Fälschungen. So rekonstruiert sie Tizians verlorenes Kaiserzimmer und erkundet die Cäsarenteppiche Heinrichs VIII. Die Althistorikerin macht sichtbar, wie die römischen Kaiser in den Kunstwerken der Renaissance fortlebten und in welcher Form sie im 19. Jahrhundert auftauchen und bis in die Gegenwart erhalten bleiben: Wieso werden glücklose Herrscher als Neros karikiert? Warum gilt der Lorbeerkranz siegreicher Cäsaren weiterhin als Erfolgssymbol? Mary Beard lehrt seit 2004 als Professorin für Altertumskunde an der Universität Cambridge. Zudem ist sie Mitherausgeberin des Times Literary Supplement sowie Moderatorin der BBC-Serie »Meet the Romans«.
Beard, Mary
Propyläen
Momentum. November 1942 – wie sich das Schicksal der Welt entschied
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Momentum. November 1942 – wie sich das Schicksal der Welt entschied

Im November 1942 kommt es gleich auf mehreren Kriegsschauplätzen zur Entscheidung: in El Alamein, auf der Pazifikinsel Guadalcanal; in Stalingrad. Das epische Geschichtswerk führt von der Wüste Nordafrikas bis in die Kälte Russlands, von fernen Inseln im Westpazifik bis in die deutsche Hauptstadt. Peter Englund erzählt die Wende(n) des Zweiten Weltkriegs aus der Sicht derjenigen, die diesen Krieg erlebt haben: Sophie Scholl, Ernst Jünger oder Albert Camus, aber u. a. auch ein deutscher U-Boot-Kommandant im Südatlantik, ein zwölfjähriges Mädchen in Shanghai, ein sowjetischer Infanterist in Stalingrad, ein Partisan in den belarussischen Wäldern, eine Journalistin in Berlin, eine Hausfrau auf Long Island. So wird in Einzelschicksalen die existenzielle Dimension des Krieges erfahrbar gemacht. Peter Englund arbeitete als Kriegsreporter und lehrte Geschichte in Uppsala und wurde 2001 Professor für Historische Narratologie Dramatischen Institut Stockholm. Von 2009 bis 2015 war er Ständiger Sekretär der Schwedischen Akademie, die den Nobelpreis vergibt.
Englund, Peter
Rowohlt Berlin
Quallen altern rückwärts. Was wir von der Natur über ein langes Leben lernen können
Medizin/Biologie

Quallen altern rückwärts. Was wir von der Natur über ein langes Leben lernen können

Bei einem Experiment in der Vergangenheit wurde Männern ein Medikament verabreicht, das ihren Alterungsprozess zurückgesetzt hat. Seitdem herrscht Ruhe um die neue Innovation, aber die Sehnsucht der Menschen nach einem langen und jugendhaften Leben ist weiterhin groß. Im Gegensatz zu anderen Lebewesen und Organismen hat der Mensch eine relativ kurze Lebensspanne. Anders verhält es sich bei Turritopis, einer sehr kleinen Quallenspezies, die sich bei Gefahren zurück in das Polypenstadium versetzen kann und dadurch benahe unendlich lange lebt. Auch die Kalifornischen Redwoods können um die 5000 Jahre alt werden und bestimmte Bakterien sogar unbegrenzt leben. Veranlasst durch derartige Naturgegebenheiten macht sich Nicklas Brendborg auf die Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit und der Entschleunigung der Alltagsprozesse. Auf dem Weg dahin klärt er Altersmythen auf und demonstriert vergangene Experimente mit demselben Ziel. Der Postdoktorand Nicklas Brendborg ist ein Nachwuchstalent des Novo Nordisk International Talent Programm und feiert mit diesem Titel sein Debüt.
Brendborg, Nicklas
Eichborn
Der Klub der Krokodile. Alles über Alligatoren, Kaimane und Co
Junior-Wissensbücher

Der Klub der Krokodile. Alles über Alligatoren, Kaimane und Co

25 verschiedene Arten von Krokodilen und Aligatoren werden in »Der Klub der Krokodile« vorgestellt. Das durchdacht und logisch aufgebaute Buch erzählt anhand der anschaulichen Illustrationen viel Wissenswertes über Anatomie, Kinderstube, Jagdverhalten und dem Sozialleben der gefährlichen Schuppentiere, die so flink im Wasser sind wie träge an Land. Aber auch Krokodilgöttern und Legenden wird ein Kapitel gewidmet, und wir erfahren, was es mit dem Begriff der „Krokodilstränen“ auf sich hat. Dass es auch tatsächlich berühmte Krokodile gibt und warum man diese wunderbaren Tiere unbedingt schützen muss, behandelt der letzte Abschnitt des Buches. Autor Owen Davey lebt in Leicester, Großbritannien und wurde bereits für seine »Affenbande“ mit dem Emys-Sachbuchpreis ausgezeichnet.
Davey, Owen
Knesebeck, ab 6
Sam und die Evolution. Eine kurze Geschichte der Evolutionsbiologie
Junior-Wissensbücher

Sam und die Evolution. Eine kurze Geschichte der Evolutionsbiologie

Eine Wanderung, eine falsche Abzweigung, ein gefundener Käfer – das ist der Ausgangspunkt dafür, dass sich der Jugendliche Sam für Evolutionsbiologie zu interessieren beginnt. Denn seine Käferart hat vor ihm noch niemand entdeckt. Aber wie ist das möglich, im 21. Jahrhundert? Begleitet von seiner Mutter, die selbst Naturwissenschafterin ist, begibt sich Sam zum Ursprung von allem Leben. Beginnend vor über 2300 Jahren in der Antike bei Aristoteles, geht es unter anderem über Carl von Linné, Gregor Mendel sowie natürlich Charles Robert Darwin weiter und hört bei den zeitgenössischen Evolutionsbiologinnen Barbara Rosemary Grant und Katie Peichel auf. Eingebettet in die Geschichte rund um Sam und seine Mutter gibt die Biologin, Schriftstellerin und Übersetzerin Andrea Grill einen Überblick über die Entwicklung der Evolutionsbiologie. In zehn Großkapiteln bringt sie zentrale Themen und wegweisende Personen zusammen, stellt sie in den Kontext ihrer jeweiligen Zeit, erklärt grundlegende Begrifflichkeiten sowie wesentliche Theorien und Erkenntnisse.
Grill, Andrea | Schöbitz, Raffaela
Tyrolia, ab 11
T wie Testosteron. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet
Medizin/Biologie

T wie Testosteron. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet

in der Kategorie
Testosteron fungiert als Vereiniger und Spalter der Gesellschaft zugleich. Auftreten und Abwesenheit des Hormons sollen als Indikator für Männlichkeit und Weiblichkeit stehen. Doch können Geschlechter und Geschlechternormen einzig und allein durch dieses Hormon bestimmt werden? Carole K. Hooven erkennt, dass biologische Unterschiede zwar existieren, aber erhebliche Differenzen erst durch gesellschaftlich-bedingte Geschlechterzuschreibungen entstehen. Vor allem durch das Patriarchat kommt es zu einschränkenden Geschlechternormen, die in keiner Relation zu dem Hormon Testosteron stehen. Umso mehr Wissen uns zu dem geschlechtertrennenden Hormon zur Verfügung steht, desto besser lernen wir unseren Körper und dementsprechend unser Geschlecht kennen, wodurch wir uns von aufgedrängten Normen lösen. Da sich ein Individuum durch eine komplexe Kombination aus Genen, Hormonen, dem sozialen Umfeld und Lebenserfahrungen ergibt, verläuft ein Geschlechterverständins keinesfalls einfach. Dr. Carole Hooven erforscht das Verhalten im Hinblick auf endokrinologische Hirnstrukturen und auch biologische, physische und verhaltenstechnische Geschlechterdifferenzen. Zurzeit ist sie Dozentin an der Havard University und erhielt mehrmals Lehrpreise für ihre Kurse.
Hooven, Carole K.
Ullstein
Die verborgene Welt der Ozeane
Junior-Wissensbücher

Die verborgene Welt der Ozeane

Das Meer bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Aber auch der Mensch könnte ohne die Ozeane nicht überleben. »Die verborgene Welt der Ozeane« nimmt seine kleinen Leser und Leserinnen mit auf eine spannende Reise von der Küste bis zu den tiefsten Stellen am Meeresgrund. In fünf Kapiteln wird spannendes und umfangreiches Sachwissen über die Ozeane selbst, sowie auch über deren vielfältige Bewohner gut verständlich übermittelt. Ein guter Mix aus Fotos und Illustrationen veranschaulicht die im Text erklärten Fakten über Fische, Korallen, Meeresvögel und viele bemerkenswerte Meeresbewohner mehr. Die Tierärztin Dr. Jess French ist nicht nur Autorin verschiedener Kinderbücher, sondern auch Moderatorin einer sehr erfolgreichen UK-Kinderserie. Claire McElfatrick wuchs an der Küste auf und hat deshalb schon immer ein inniges Verhältnis zum Meer. Sie studierte Mode- und Textildesign an der DeMontfort University Leicester und war Grußkartendesignerin, bevor sie begann Kinderbücher zu illustrieren.
French, Jess | McElfatrick, Claire
DK Verlag, ab 7
Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt

Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, fragt sich Ed Yong. So begegnen die Leser/innen hier Käfern, die von Feuer angezogen werden, Schildkröten, die die Magnetfelder der Erde aufspüren können und Fische, die Flüsse mit elektrischen Botschaften füllen. Man erfährt, dass die Schuppen im Gesicht eines Krokodils so berührungsempfindlich sind wie die Fingerspitzen eines verliebten Menschen; dass der Riesenkalmar mit seinen fußballgroßen Augen seinen Feind, den Pottwal, erkennen kann; warum Blätter synchron zum Rhythmus der unhörbaren Gesänge balzender Buckelzikaden vibrieren und was für einen komplexen Sehsinn Kammmuscheln besitzen. Yong deckt auf, was Bienen in Blüten sehen und was Singvögel in ihren Melodien hören. Doch die Sinne der Tiere sind in Gefahr: Der Mensch bringt sie durch Lichtverschmutzung, Lärm und andere Reizüberflutungen aus dem Gleichgewicht und gefährdet so die Artenvielfalt. Der studierte Biochemiker Ed Yong ist seit 2015 Wissenschaftsreporter beim US-Magazin The Atlantic. 2021 erhielt er für seine Berichterstattung zur COVID-19-Pandemie den Pulitzer-Preis.
Yong, Ed
Kunstmann
Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren
Medizin/Biologie

Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren

in der Kategorie
Durch die Pandemie standen wir in den letzten Jahren vor vielzähligen Herausforderungen und Hürden, doch die Wissenschaft arbeitete auf Hochtouren, um nutzbare Gegenmittel zu produzieren. Eine bisher ungängige Problemlösung ist dabei entstanden, nämlich der RNA-Impfstoff. Durch diese Art der Krankheitsbekämpfung eröffnen sich der Medizin neue Türen zur Bewältigung allgegenwärtiger und bisher zukunftsaussichtsloser Krankheiten. Bereits vor der Covid-Impfung kämpften einige Wissenschaftler für die Durchsetzung der Ribonukleinsäure, wobei sie erfolgslos blieben. Später wurde klar, dass RNA als Informationslieferant ein vielschichtiges und maßgebendes Mittel für das Bekämpfen von Krankheiten sein kann. Dieser Stoff bietet mächtiges Potenzial, um Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen erfolgreich entgegenwirken zu können. Auch wenn bisher nur Teilerfolge bezüglich Krebszellen auszumachen sind, sind Edda Grabar und Ulrich Bahnsen optimistisch für die Zukunft. Edda Grabar und Ulrich Bahnsen sind Wissenschaftsjournalist/innen und arbeiteten u. a. für Die Zeit. Grabar wurden mehrere Auszeichnungen verliehen und sie hielt diverse Vorträge an der Harvard University. Bahnsen erhielt den Medienpreis Deutsche Gesellschaft für Neurologie und den Best Cancer Reporter Award.
Grabar, Edda | Bahnsen, Ulrich
Quadriga
Das rationale Tier. Eine kognitionsbiologische Spurensuche
Medizin/Biologie

Das rationale Tier. Eine kognitionsbiologische Spurensuche

Kann man nichtmenschlichen Lebewesen Rationalität und Bewusstsein in einem anspruchsvollen Sinn zugestehen? Ludwig Huber zieht in diesem Buch die Bilanz des gegenwärtigen Stands der Kognitionsforschung zum tierischen Denken. Mittels zahlreicher Abbildungen erklärt er die wichtigsten Experimente und Beobachtungen und vermittelt so, was Affen, Hunde, Bienen, Krähen, Pfeilgiftfrösche, Schildkröten oder Kraken alles können: Werkzeuge gebrauchen und herstellen, kommunizieren, planen, Gedanken lesen und vieles mehr. Huber will aber nicht nur zeigen, was wir heute über den Geist der Tiere wissen und wie dies herausgefunden wurde, sondern auch, wozu das gut ist: Um die Tiere zu retten, müssen sich die Menschen kümmern, und kümmern können sie sich nur, wenn sie die Tiere verstehen. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse verlangen daher eine entschiedene Revision zahlreicher irrationaler und ethisch fragwürdiger Einstellungen gegenüber Tieren. Ludwig Huber ist Professor und Leiter des interdisziplinären Messerli Forschungsinstituts für Mensch-Tier-Beziehungen an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Er leitet dort die von ihm gegründete Abteilung für Vergleichende Kognitionsforschung.
Huber, Ludwig
Suhrkamp
Cécile Vogt. Pionierin der Hirnforschung
Medizin/Biologie

Cécile Vogt. Pionierin der Hirnforschung

in der Kategorie
Cécile Vogt formte als Neurowissenschaftlerin nicht nur wesentliche Grundlagen für die Gehirnlehre von Menschen und Säugetieren, sondern eröffnete den Frauen im 19. und 20. Jahrhundert zugleich den Weg zur naturwissenschaftlichen Forschung. Ihr Weg dorthin verlief allerdings keinesfalls reibungslos. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar eröffnete sie das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Berlin. Doch aus diesem wurde sie bald von den Nationalsozialisten vertrieben. Als engagierte Wissenschaftlerin, willensstarker Charakter und Mutter von zwei Kindern ist sie eine Symbolfigur für den Wandel des Frauenbilds in ihrer Zeit. Um ihre fundamentale Arbeit und Emanzipation zu dokumentieren und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, schrieb Birgit Kofler-Bettschart diese Biografie zu Vogts Leben und Werdegang. Sie arbeitet in Wien und Triest als Autorin und Kommunikationsberaterin im Gesundheitswesen — seit 1997 als Mitbegründerin der Kommunikationsberatung Bettschart&Kofler.
Kofler-Bettschart, Birgit
Ueberreuter
Was ist ein Fluss?
Junior-Wissensbücher

Was ist ein Fluss?

»Was ist ein Fluss?« Dieser Frage stellt ein kleines Kind seiner Großmutter. Diese beginnt zu erzählen, und wir folgen Seite für Seite staunend ihren Ausführungen, Erklärungen und Erzählungen. Dabei gibt es so einige faszinierende und atemberaubende Naturschauspiele zu sehen und zu entdecken, Fischarten, die älter sind als Dinosaurier und Flussnamen, die von Sprachen stammen, die längst nicht mehr gesprochen werden. Doch Flüsse sind mehr als nur Natur – sie sind lebendige Geschichte, Zeugen vielfältiger Konflikte, Treffpunkt von Pilgern und Eroberern und Muse unzähliger Poeten. Die in der litauischen Hauptstadt Vilnius lebende, preisgekrönte Illustratorin Monika Vaicenavičienė vereint in ihrem Buch geografische, historische und mythologische Bezüge und setzt mit ihren persönlichen Beobachtungen und dem poetischen Erzählstil noch die Kirsche auf das Sahnehäubchen.
Vaicenaviciené, Monika
Knesebeck, ab 5
Überfluss und Freiheit. Eine ökologische Geschichte der politischen Ideen
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Überfluss und Freiheit. Eine ökologische Geschichte der politischen Ideen

In »Überfluss und Freiheit« entwirft der französische Philosoph Pierre Charbonnier eine philosophische Ideengeschichte zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur. In einem Gang durch 300 Jahre Ideengeschichte von John Locke und Adam Smith über Saint-Simon, Karl Marx und Herbert Marcuse bis zum Club of Rome und Greta Thunberg zeigt Pierre Charbonnier: Die Erde wird seit dem 17. Jahrhundert als unerschöpfliche Quelle von Wohlstand und Wachstum gesehen. Alle seither entwickelten politischen Ideen beruhen darauf, vor allem die zentralen Begriffe von Freiheit und Gleichheit, von Autonomie und von Wachstum bzw. Überfluss. Doch das ist eine fatale Sicht auf das Verhältnis von Mensch und Natur. Laut Charbonnier braucht es eine philosophische Neudefinition dieser Beziehung, wenn politische, soziale und wirtschaftliche Konzepte nachhaltig sein wollen. Die ökologische Krise der Gegenwart sei daher eine Chance, sozial und politisch umzudenken und als Gesellschaft neue Wege zu gehen. Pierre Charbonnier ist Wissenschaftler am Centre National de la Recherche Scientifique in Paris und studierte ebendort an der École Normale Supérieure. Die Tageszeitung »Libération« bezeichnet ihn als den neuen philosophischen Kopf einer politischen Ökologie.
Charbonnier, Pierre
S. Fischer