Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus

Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus

Konservative Parteien arrangierten sich in der Vergangenheit stets mit Veränderungen, verstanden sich dabei aber auch als Anker der Stabilität. Wie sieht es heute aus? Wird weiterhin auf Ausgleich und behutsame Modernisierung oder auf polarisierenden Kulturkampf gesetzt? Nicht zuletzt der Aufstieg Donald Trumps hat gezeigt, dass die rechte Mitte international in einer Identitätskrise steckt: In Deutschland führt die Union lautstark seit Jahren einen Richtungsstreit. In Italien folgten auf die Implosion der Democrazia Cristiana Berlusconi und radikal rechte Parteien wie Giorgia Melonis Fratelli d’Italia. In Frankreich spielen die Gaullisten zwischen Macron und Le Pen so gut wie keine Rolle mehr. Und die englischen Tories versinken seit dem Brexit im Chaos. Thomas Biebricher zeichnet diese Entwicklungen seit 1990 nach. Brisante Befunde – da gemäßigter Konservatismus und liberale Demokratie unmittelbar in Beziehung stehen. Thomas Biebricher war nach seiner Promotion 2003 sechs Jahre in Gainesville (Florida) tätig. Von 2009 bis 2012 leitete er einen Exzellenzcluster an der Universität Frankfurt am Main, wo er sich 2019 habilitierte und nach einem Aufenthalt an der Copenhagen Business School jetzt als Heisenberg-Professor Politikwissenschaft lehrt.
Biebricher, Thomas
Suhrkamp